Lenninger Tal
Naturschutz nutzt allen

Im Zeitalter des Shareholder-Value-Prinzips ist kaum anzunehmen, dass sich eine Aktiengesellschaft aus rein selbstlosen Gründen für den Naturschutz einsetzt. Aber ein Unternehmen, das aus regionalen Ressourcen schöpft, ist darauf angewiesen, dass es das auch in Zukunft kann. Denn wer seine Betriebsstätte verlässt wie „die Sau den Trog“, der muss sich nicht wundern, wenn Bevölkerung, Behörden und Naturschutzverbände misstrauisch werden.

Es ist somit völlig legitim, wenn ein Unternehmen wie Heidelberg-Cement durch aktiven Naturschutz das eigene Image aufpoliert und sich einen Standortvorteil verschafft. Warum soll Natur- und Umweltschutz nicht auch wirtschaftliche Vorteile bieten?

Klar, ist ein alter Steinbruch lediglich Natur aus zweiter Hand. Aber wenn sich darin seltene Arten ansiedeln oder Erholungsräume entstehen, wo vorher vielleicht nichts Vergleichbares war, dann ist das ein Kompromiss, der nicht die schlechteste Lösung sein muss. Da es hierzulande so gut wie keine unberührte Natur mehr gibt, ersetzt letztlich eine Kulturlandschaft die andere. 
MONIKA RIEMER