Neidlingen. Von dem in zehn Jahren geplanten Holzeinschlag hat Neidlingen in sechs Jahren bereits 65 Prozent erreicht. Das liege daran, sagt die Försterin Julia Usenbenz, dass im laufenden Jahr 44 Prozent der Nutzungen zufällig waren: Gefällt wurde in knapp der Hälfte der Fälle also nicht entlang der Planung, sondern als Folge des Eschensterbens, von Dürre oder Sturmschäden. Aus diesem Grund steht die Frage im Raum, als Ausgleich den Holzeinschlag im kommenden Jahr zu reduzieren. Doch dann, das ergab eine Zwischenrevision, würden die Pflegeziele für den Neidlinger Wald nicht erreicht. Stattdessen wird nun das Soll für den Zehnjahreszeitraum von rund 10 500 auf 11 300 Festmeter erhöht, also um etwa acht Prozent. Auch dann, versicherte Julia Usenbenz, sei die Nachhaltigkeit des Neidlinger Waldes gesichert.
Für 2023 bedeutet das einen Hiebesatz von etwa 1000 Festmetern, der Einschlag ist im ersten und vierten Quartal geplant. Als Ausgleich für den Bau des Funkturms will der Forst Eichen pflanzen, im Hutewald sind ebenfalls Nachpflanzungen vorgesehen. Auch der Jungbestandspflege widmet sich der Forst. Das Waldfühlprogramm für die Bürgerinnen und Bürger von September 2022 soll wiederholt werden. Für eine erneute Pflanzaktion heißt der Forst den Neidlinger Gemeinderat herzlich willkommen.
Forst rechnet mit Verlust
Finanziell geht der Forst für das Jahr 2023 von einem kleinen Verlust aus. Den geplanten Einnahmen von knapp 58 000 Euro stehen Ausgaben von gut 66 000 Euro gegenüber. Bei Neupflanzungen setze der Forst auf Vielfalt, berichtet Julia Usenbenz, den einen zukuftssicheren Baum gebe es nicht. Vor zehn oder 15 Jahren habe man große Hoffnungen in die Esche gesetzt. Doch trotz des aktuellen Eschentriebsterbens werde die Baumart nicht ganz verschwinden, ist die Försterin überzeugt. Peter Dietrich