Wie jedes Neidlinger Kind weiß, ist am 21. September Zwetschgenmarkt. Bereits um 11 Uhr endet für die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag der Unterricht. Einen Verzehrgutschein gibt es obendrauf. „Die Kinder können sich raussuchen, ob sie eine Currywurst, eine Rote oder ein Stück Pizza mit Getränk möchten“, erzählt Thomas Kuch vom Stand der Freiwilligen Feuerwehr.
Nicht nur die Schülerinnen und Schüler sind begeistert, auch den Übrigen gefällt es gut. „Der Neidlinger Zwetschgenmarkt ist der schönste überhaupt“, verrät Heidrun Roth, die seit 45 Jahren mit ihrem Stand für Damen- und Herrenwäsche den Markt besucht. Sie sei auf vielen Märkten, aber auf keinem sei die Stimmung so gut wie hier.
Das sieht auch Edgar Schweizer mit seinem Stand für Hüte und Mützen so. „Die Atmosphäre ist ganz besonders. Alle helfen zusammen, alle sind dabei. Der Zwetschgenmarkt ist einfach der Nationalfeiertag der Neidlinger, und das spürt man“, erzählt er leidenschaftlich. Er sei seit 35 Jahren dabei und habe Kunden, die jedes Jahr aufs Neue kommen und sich bei ihm eindecken. „Die Neidlinger sind froh an uns Markthändlern, weil wir direkt in den Ort kommen und die Qualität stimmt. Bei mir kratzt keine Mütze.“ Der gute Zwetschgenkuchen sei natürlich auch ein Argument, versichert er.
Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt
Wer ebendiesen Zwetschgenkuchen sucht, muss zum Schwäbischen Albverein. Neben Kuchen gibt es Butterbrezeln und Kartoffelsalat mit Fleischküchle. „Wir übernehmen nach zwei Jahren Corona-Stillstand die Bewirtung zum ersten Mal“, freut sich Gerhard Hepperle. Die Landfrauen, die seither bewirtet haben, stehen den „Jungen“ aber immer noch mit Rat und Tat zur Seite, erzählt Gerhard Hepperle. Das nächste kulinarische Vergnügen lässt nicht lange auf sich warten. Mambala gibt es beim Weinstand der Ski- und Fußballabteilung vom TV-Neidlingen. Aber was genau sind Mambala? „Ein Neidlinger Traditionsgebäck, das die unterschiedlichsten Formen annimmt. Der salzige Hefeteig, mit Kümmel oder Sesam bestreut, passt perfekt zum Wein“, erklärt Martina Heilemann vom Turnverein.
Bärbel Beller aus Owen besucht den Markt zum ersten Mal: „Ich suche vor allem Socken und Mützen, die sollen hier gut sein.“ Von dem Markt habe sie schon oft gehört, jetzt sei sie umso gespannter ihn endlich zu sehen. Karl Burkhard von der Gemeinde Neidlingen sammelt zusammen mit seiner Kollegin die Standgebühren ein. Sein persönliches Highlight des Zwetschgenmarkts ist ganz klar die Schlachtplatte. „Das ist das Neidlinger Nationalgericht. Das gibt es immer am 21. September im Lamm und im Sportheim“, erzählt er.