Dettingen. Die Grundsteuern A und B sowie die Gewerbesteuer werden in Dettingen um zehn Hebesatzpunkte erhöht. „Das entspricht real einem Plus von etwa 2,5 Prozent“, erklärte Bürgermeister Rainer Haußmann. In Kraft tritt der einstimmige Beschluss des Gemeinderats am 1. Januar 2021. „Die Erhöhung ist vertretbar. Letztmals war das 2016 der Fall“, sagte Rainer Löw. Gleicher Ansicht ist auch Roland Braun. Allerdings gab er zu bedenken, dass damit die obere Liga erreicht ist. „Sonst überflügeln wir die großen Städte in der Nachbarschaft. Wir sind jetzt am Ende angelangt“, sagte er. Im Landkreis liegt nur in Esslingen und Ostfildern der Hebesatz bei 400 vom Hundert, in Dettingen nach der künftigen Erhöhung ebenfalls bei 400. Dieses Jahr gilt in Dettingen noch 390, wie beispielsweise auch in Kohlberg und Leinfelden-Echterdingen. Kirchheim und Nürtingen haben einen Hebesatz von 380.
Die Antwort kam prompt vom Schultes: „Dettingen ist nicht billig, wir haben eine tolle Infrastruktur. Die Erhöhung ist zumutbar.“ So sieht es auch Stefan Russ. „Es zieht deswegen keiner weg. Wir haben was zu bieten“, sagte er.
Rainer Haußmann brachte auch die Grundsteuer C ins Gespräch. „Die Gemeinden erhalten die Möglichkeit, für unbebaute, baureife Grundstücke einen erhöhten Hebesatz festzulegen. Diese sogenannte ,Grundsteuer C‘ soll dabei helfen, Wohnraumbedarf künftig schneller zu decken“, heißt es dazu auf der offiziellen Homepage der Bundesregierung. „Wir warten dringend darauf, weil wir für solche Grundstücke dann deutlich mehr Steuern verlangen können“, versteht der Schultes die zögerliche Haltung der Politik nicht. Iris Häfner