Ein langgehegter Wunsch der Jugendlichen in Erkenbrechtsweiler ist nun in Erfüllung gegangen: Sie haben jetzt einen offiziellen Jugendtreff. Bisher konnten sie ihre Freunde in den örtlichen Vereinen, in der Schule oder irgendwo im „Flecken“ treffen.
Der Plan für einen Jugendtreff in der kleinen Gemeinde stand schon lange. Jetzt, nach vier Jahren Vorlaufzeit, konnte das Ganze schließlich umgesetzt werden.
Für die Zukunft ist geplant, dass die Jugendlichen das hier selbst verwalten können.
Dafür hat die Gemeinde Erkenbrechtsweiler ein eigenes Jugendhaus bereitgestellt. Es befindet sich zentral in der Ortsmitte, ganz in der Nähe des Rathauses in der Unteren Straße. Dienstags möchte auch die Erziehungshilfestelle das Gebäude nutzen. „Der Raum hier hat echt seine Geschichte“, sagt Roman Weiß. Der Bürgermeister von Erkenbrechtsweiler hatte schon seit langer Zeit den Plan, Jugendlichen einen Treffpunkt zu ermöglichen. Doch immer wieder kam etwas anderes dazwischen. So wurde das Haus als Friseursalon genutzt, dann fanden Sprachkurse für Flüchtlinge darin statt. Jetzt, nach einem Umbau des Raums, ist es so weit. „Der Jugendtreff ist eine Möglichkeit, auch außerhalb von Vereinen Kontakte zu knüpfen. In Corona-Zeiten ist das umso wichtiger“, findet Roman Weiß.
Ein offener und kostenloser Jugendtreff ist für viele Kinder und Jugendliche fester Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung. Viele treffen dort ihre Freunde, unterhalten sich mit Spielen und unternehmen gemeinsam etwas. Der Jugendtreff dient auch der Unterstützung von Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
Die Eröffnung des neuen Jugendhauses erfolgte wegen der Pandemie im kleinen Rahmen. Mehrere Jugendliche kamen vorbei, spielten Tischkicker und malten. Auf Instagram bot der Jugendtreff-Leiter Felix Schlienz einen Live-Stream an. „Mit der virtuellen Eröffnung wollen wir eine große Menschenansammlung in diesem Haus verhindern. Den Kindern haben wir persönlich Bescheid gegeben, dass sie kommen können“, erzählt Felix Schlienz.
Bisher gab es für Jugendliche aus Erkenbrechtsweiler nur den Jugendtreff in Oberlenningen im „Café Olé“. Die Busverbindung hat die meisten aber daran gehindert, teilzunehmen. „Viele Abendveranstaltungen unten in Lenningen waren mit dem Bus von hier oben gar nicht mehr erreichbar“, erzählt Lisa Mezger. Sie ist die Jugendbeauftragte für Lenningen, Owen und Erkenbrechtsweiler. Zusammen mit Felix Schlienz und Lisa Mezger sind auch FSJler im Jugendtreff im „Café Olé“ vor Ort.
Ab sofort leiten Lisa Mezger und Felix Schlienz den Jugendtreff auch jeden Donnerstag in Erkenbrechtsweiler. Einmal im Monat wollen sie auch am Samstag ein Programm anbieten. „Das ist jetzt mal der Plan. Eventuell kann das Angebot auch noch ausgebaut werden“, sagt Felix Schlienz.
Dabei kommt es erst mal darauf an, wie viele Mitarbeiter sich beteiligen. Die pädagogischen Leiter und Leiterinnen hoffen, dass sich später ein festes und selbstständiges Netzwerk aus jungen Menschen bilden wird. „In ferner Zukunft ist geplant, dass die Jugendlichen alles hier selbst verwalten können“, sagt Lisa Mezger.