Nachdem der Tante-M-Laden in Schopfloch zuletzt mit teils leeren Regalen für Gesprächsstoff gesorgt hatte, macht er jetzt durch seine neue Betreiberin von sich reden. Erst seit Anfang Oktober ist Elke Wörz Franchise-Nehmerin von Tante-M und sorgt seitdem für frischen Wind auf der Alb. „Es war nicht ganz leicht, aber jetzt bekommen wir auch wieder Backwaren vom ,Becka-Beck’“, sagt die Schopflocherin. Und tatsächlich sind an diesem Vormittag die Regale gut gefüllt. Es kommen einige Menschen ins Geschäft, um sich ein Frühstück zu besorgen, an der Kasse geht keiner einfach vorbei.
„Die Mehrheit der Kundinnen und Kunden bezahlt ihren Einkauf, aber eben nicht alle“, so Wörz. Zurzeit kontrolliert sie jeden Einkauf durch das Videomaterial der Überwachungskameras und bringt jeden Diebstahl zur Anzeige. „Es ist kein Geheimnis, dass im gesamten Laden Kameras angebracht sind – sie sind gut sichtbar“, so Wörz. Dass sie zu solchen Mitteln greifen muss, findet sie schade, aber anders ginge es nicht: „Man kann sich gar nicht vorstellen, was sich manche Leute einfallen lassen.“
Eine Einlassbeschränkung soll die Kontrolle in Zukunft noch leichter machen: „Alle Tante-M-Filialen können zukünftig wahrscheinlich nur noch mit EC- oder Kundenkarte betreten werden.“ Wann genau die entsprechende Vorrichtung angebracht werden soll, ist nach den Worten von Elke Wörz allerdings noch unklar. Auf Nachfrage des Teckboten haben sich die Geschäftsführer von Tante-M dazu nicht geäußert.
Elke Wörz freut sich über die Aussicht auf eine Einlassbeschränkung: „Ich hoffe, dass es gar nicht mehr zu vielen Diebstählen kommt, wenn einmal die Anonymität weg ist.“ Dennoch könne es nicht schaden, im Fall der Fälle die nötigen Daten parat zu haben.
Nicht ohne frische Brötchen
Bevor Elke Wörz den Tante-M in Schopfloch übernommen hat, war sie bereits tageweise in der Filiale beschäftigt. „Als ich dann erfahren habe, dass ein Franchise-Nehmer gesucht wird, war ich mir relativ schnell sicher, dass ich es machen werde. Wobei für mich absolute Voraussetzung war, dass wir wieder Backwaren bekommen.“ Heinrich Beck, der Inhaber von „Becka-Beck“ aus Römerstein, hat sich überzeugen lassen: Das sei jetzt einfach wieder eine neue Geschäftsbeziehung. „Ich kann mir gut vorstellen, dass sie es schafft.“ Es sei gut, dass jetzt jemand vor Ort sei und sich um den Laden kümmere. Wie wichtig frische Produkte für den Tante-M sind, weiß der Bäcker: „Wenn es keine frischen Sachen gibt, kommen die Leute auch nicht.“
Elke Wörz hat ein gutes Gefühl: „Ich glaube, dass uns die Schopflocher unterstützen möchten und dass sie extra mehr kaufen, weil sie wollen, dass es klappt.“ Der Tante-M werde in Schopfloch sehr gut angenommen, und viele Bürgerinnen und Bürger kämen auch für ein kurzes Gespräch in den Laden. Aber auch für Radfahrer und Spaziergänger sei der Standort attraktiv. So könnten sich diese selbst am Sonntag mit einem süßen Stückchen und einem Kaffee eindecken.
Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht weiß um die Bedeutung des Nahversorgers: „Natürlich ist die Möglichkeit, im Ort einkaufen zu können, von größter Bedeutung für die Menschen vor Ort. Dabei geht es neben der reinen Grundversorgung auch um das Miteinander, da sich beim Einkaufen, beim Zusammenkommen auch immer viele Gespräche ergeben. Daher ist der Tante-M-Shop in Schopfloch wichtig und gut für Leib und Seele.“
Montags von 9 bis 11 Uhr ist Elke Wörz immer vor Ort und bietet ihre Hilfe an. Wer sich mit der Technik nicht so sicher ist, kann sich helfen lassen. Wörz sagt: „Wir können dann auch die Kundenkarten auffüllen.“