Nürtingen. Es gibt etwas Neues im Programm der Nürtinger Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU). Ab kommendem Sommersemester kann in Geislingen „Nachhaltiges Management“ studiert werden. „Wer sich für diesen Studiengang entscheidet, macht keinen Fehler“, sagte Landesumweltminister Franz Untersteller bei der virtuellen Auftaktveranstaltung. Dabei betonte der Minister, dass angesichts der Energie- und Klimawende und der Herausforderungen zur CO2-Neutralität ganze Branchen entsprechend qualifizierte Fachkräfte benötigten: „Es werden ungeheuer viele Leute gebraucht. Das ist für junge Studierende ein Chancenthema“, meinte Untersteller.
Der Studiengang deckt inhaltlich die Bereiche Energiewirtschaft, Produktmanagement und Ressourcenwirtschaft ab. Die Beschlüsse von Paris, der Green Deal der Europäischen Union und das Klimapaket des Bundes seien die dominierenden Herausforderungen der nächsten Dekade, für die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. „Die HfWU ist hier am Puls der Zeit“, sagte Untersteller, der selbst Absolvent dieser Hochschule war. Er werde sich als „Pate“ für das neue Studienangebot engagieren und künftig auch beratend vertreten sein.
Rektor Andreas Frey beschrieb den Studiengang als die „Qualifikation für die Fridays-for-Future-Generation“. Der Studiengang löst die Studiengänge „Energie- und Ressourcenmanagement“ und „Nachhaltiges Produktmanagement“ ab und konzentriert deren Expertise in einem Studienangebot.
Vieles geht zu langsam
Untersteller beschrieb bei der Online-Veranstaltung den Status quo der Energiepolitik und die zukünftigen Herausforderungen. Verkehr, Industrie, Gebäude und Energieerzeugung: In keinem dieser Bereiche würden nach den Zielen der Regierung im Jahr 2050 noch fossile Brennstoffe verbraucht werden. Diese Veränderungen beträfen Bund, Länder, Kommunen und „jeden von uns“.
Das oberste Ziel sei Energiesicherheit. Wind und Fotovoltaik seien für den Minister die Quellen, aus denen sich der künftige Energieverbrauch speise. Das Energievolumen daraus müsse sich verdoppeln, mit entsprechenden Marktmechanismen werde hier der Strompreis auch sinken. Die Förderprogramme sieht er allenfalls als Anreiz, Entwicklungen anzustoßen. Tatsächlich müsse über einen weiter steigenden CO2-Preis der Weg in eine CO2-neutrale Zukunft geebnet werden. Mehr Ordnungspolitik, mehr Industriepolitik mahnte der Minister an. Vieles gehe ihm zu langsam, bei Genehmigungen, der E-Mobilität oder gesetzlichen Vorgaben. pm