Zwischen Neckar und Alb
Neues Dach für 9 600 Katholiken

Kirche Gläubige aus sechs Kommunen schließen sich in der Kirchengemeinde St. Konrad Plochingen zusammen.

Plochingen. Bernhard Ascher, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Konrad Plochingen und leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Neckar-Fils, geht mit Zuversicht ins neue Jahr. Seit fünf Jahren engagiert er sich mit seinem Pastoralteam und den Ehrenamtlichen aus Plochingen und den benachbarten Kirchengemeinden Altbach mit Deizisau sowie Reichenbach mit Hochdorf und Lichtenwald dafür, dass die drei Gemeinden noch enger zusammenrücken. „Uns geht die Luft aus“, hatte der Altbacher Kirchengemeinderat im Oktober 2013 den Nachbargemeinden signalisiert. Er hatte zunehmend Probleme, noch genügend Mitglieder zusammenzubekommen. Daraus resultierte der Wunsch nach einem „größeren, schützenden Dach der Identifikation“.

Die weltlichen und kirchlichen Entscheidungsträger haben jetzt alle „Ja“ gesagt: Ab 1. Januar 2019 bilden die drei Kirchengemeinden St. Konrad aus Plochingen, Zum Heiligen Kreuz aus Altbach und St. Michael aus Reichenbach die Kirchengemeinde St. Konrad Plochingen: Die Kirchengemeinden Altbach und Reichenbach werden aufgelöst und in die Kirchengemeinde Plochingen integriert.

Die Gemeindemitglieder werden von der Fusion wenig spüren. Sie haben nach wie vor ihre Ansprechpartner, ihre Kirchen und ihre anderen Anlaufpunkte vor Ort. Sie müssen auch nicht um die 3,5 hauptamtlichen Stellen in der Seelsorgeeinheit bangen. Denn an der Anzahl der Gemeindemitglieder, nach der sich die Anzahl des seelsorgerischen Personals richtet, ändert sich ja nichts: Die Plochinger Gemeinde bringt es auf 3 200 Mitglieder, Altbach auf 3 000 und Reichenbach auf 3 400. Die Fusion vereinfacht viele Verwaltungsgänge: So sind künftig alle Erzieherinnen in den auf sechs Kommunen verteilten sechs Kindergärten alle bei der gleichen Kirchengemeinde - nämlich St. Konrad - angestellt. Zudem wird es nur noch einen Kirchengemeinderat geben.

Auf den Gemeindeversammlungen haben sich 144 Mitglieder für die Fusion und nur zwei dagegen entschieden. Zwei hatten sich enthalten. Der neue vereinigte Kirchengemeinderat hat mehr Aufgaben als seine drei Vorgängergremien. Sechs Kirchen, sechs Gemeindehäuser, sechs Kindergärten und drei Pfarrhäuser wollen erst einmal verwaltet werden. Und das wird trotz der Zusage, einen hauptamtlichen Kirchenpfleger zu bekommen, nicht einfach sein. Pfarrer Ascher schmunzelnd: „Es ist uns schon klar, dass das nicht das neue Reich Gottes ist, was wir da schaffen.“ Claudia Bitzer

Info: Am 20. Januar feiern die drei Kirchengemeinden ihr Vereinigungsfest in Reichenbach. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.