Zwischen Neckar und Alb
Nils Schmid bleibt Kandidat der SPD

Bundestagswahl Der außenpolitische Sprecher seiner Fraktion geht mit 82,5 Prozent der abgegebenen Stimmen aus der Nominierungsversammlung hervor. Von Rudi Fritz

Der Bundestagsabgeordnete Nils Schmid vertritt die SPD im Wahlkreis Nürtingen auch wieder bei der Bundestagswahl am 26. September 2021. Bei der Nominierungsveranstaltung in Neckartailfingen stimmten 82,5 Prozent der 40 Stimmberechtigten für den als einzigen Kandidaten nominierten 47-jährigen promovierten Juristen.

Der SPD-Kreisvorsitzende Michael Beck begrüßte in der Neckartailfinger Festhalle 50 Besucher. „Wir können die Wahl nicht digital durchführen, deshalb muss die heutige Präsenzveranstaltung stattfinden“, begründete Beck, der von der Versammlung einstimmig zum Versammlungsleiter gewählt wurde, dieses Treffen in Zeiten der Pandemie-Beschränkungen.

Der Kreisvorstand schlug Nils Schmid als Bundestagskandidaten vor. Aus der Versammlung kamen keine weiteren Vorschläge. In seiner zwanzigminütigen Vorstellungsrede präsentierte Nils Schmid ein Kaleidoskop der aktuellen Politik. „Wir haben in Europa bereits viele Krisen durchgemacht, haben es aber noch nicht geschafft, richtig mit der aktuellen Pandemie umzugehen“, sagte Schmid. Er lobte dennoch die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung. Entschiedenes Handeln, wie die Verlängerung der Kurzarbeit und milliardenschwere finanzielle Zuschüsse für die Wirtschaft, hätten dazu geführt, dass Deutschland bisher relativ gut durch die Krise gekommen sei.

„Wir sollten die Krise aber auch dazu nutzen, um unsere Sozialpolitik und Wirtschaft gut für die Zukunft aufzustellen“, sagte Nils Schmid. Er forderte soziale Stabilität und wirtschaftliche Verantwortung mit Zukunftsperspektive. Der Weg zur Elektromobilität in der Autoindustrie und ehrgeizige Klimaschutzziele seien für die Sozialdemokraten wichtige politische Ziele.

Klares Bekenntnis zu Europa

Nach einem kurzen Streifzug durch die Arbeit der aktuellen Unions-/SPD-Regierung blickte Schmid zum Abschluss aufs internationale politische Parkett. „Nur gemeinsam mit unseren europäischen Partnern sind wir außenpolitisch stark“, brach der Außenpolitik-Experte der SPD-Bundestagsfraktion eine Lanze für ein starkes Europa.

Fünf Beiträge gab es beim Tagesordnungspunkt „Aussprache“. Kreisrat Walter Bauer aus Filderstadt bedankte sich bei Nils Schmid für die große Unterstützung bei diversen lokalen Projekten. „Ich kann deine Kandidatur nur unterstützen“, machte sich Bauer für Nils Schmid stark, der 2017 vom Landtag in den Bundestag gewechselt war. Helmut Hartmann aus Nürtingen rief seine Genossen dazu auf, wieder mehr als die Partei der einfachen Leute verstanden zu werden: „Wir müssen wieder die Heimat der Rentner und Arbeitnehmer werden“, plädierte er.

Nils Schmid bedankte sich für die Rückmeldungen. Eine Erkenntnis seiner ersten vier Jahre in Berlin ist für Schmid, dass er als Landtagsabgeordneter noch wesentlich präsenter in seinem Wahlkreis habe sein können.

Die Wahl des SPD-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Nürtingen fand in geheimer Abstimmung statt. Alle 40 abgegebenen Stimmen waren gültig. 33 stimmten mit ja für eine Schmid-Kandidatur, sechs mit nein und es gab eine Stimmenthaltung. „Ich nehme die Wahl an und freue mich auf den gemeinsamen Wahlkampf mit euch“, bedankte sich Nils Schmid zum Abschluss der siebzigminütigen Nominierungskonferenz bei seinen Parteigenossen.