Es war im Jahr 2013, als Johnny Kpalete seine Leidenschaft für „Ninja Warrior“ entdeckte. Damals wurde die amerikanische Variante der Show auf „RTL Nitro“ ausgestrahlt, bei der die Teilnehmer einen Hindernisparcours voller Herausforderungen überwinden müssen. „Ich habe mich immer wieder gefragt, warum es das nicht auch bei uns gibt“, erzählt er. 2016 hatte das Warten ein Ende, eine deutsche Ausgabe kam auf den Markt, Kpalete hat sich sogleich beworben und wurde genommen.
Eintrag im Guinessbuch
Der gebürtige Togolese lebt seit vielen Jahren in Riederich, arbeitet hauptberuflich als IT-Service-Techniker, macht aber immer wieder mit sportlichen Extremen auf sich aufmerksam. So kann er einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde vorweisen, mit 22 Klimmzügen binnen einer Minute, und auch in Dieter Bohlens Supertalentshow trat er schon auf. Bei „Ninja Warrior“ ist er quasi Stammgast, in fünf von sieben Staffeln war er dabei. Auch für die diesjährige Ninja-Show hat es in der Qualifikation wieder gereicht. Dieses Mal wird er sogar begleitet – als eine seiner Konkurrentinnen steht in der aktuellen Staffel seine Tochter Jacqueline am Start.
Eine sportliche Familie
Die 18-jährige Schülerin hat die Liebe zum Sport und der Fitness von ihren Eltern geerbt, von klein auf waren sie und ihre beiden 13 und 17 Jahre alten Brüder dabei. Sei es beim Training oder als Zuschauer bei Wettkämpfen, sie konnte immer mitfiebern, und der Funke sprang über. Eigentlich ist die Zwölftklässlerin in der Leichtathletik-Abteilung der TuS Metzingen aktiv, allerdings hat sie mit dem Training in den vergangenen Wochen pausiert, um sich auf den TV-Auftritt vorzubereiten. „Das war schon richtiges Hardcore-Training“, blickt sie zurück. Jedes Wochenende hat sie mit ihrem Vater in Hallen mehrere Stunden verbracht. Armkraft und Muskelaufbau waren besonders gefragt, denn als Ninja Warrior muss man Steilwände überwinden, an Seilen schwingen oder hangeln. „Da muss man schon Leistung bringen“, weiß Kpalete, in der Bewerbung vorab könne man viel erzählen, aber ins Fernsehen schaffen es nur die, die wirklich gut sind.
Johnny Kpalete zählt mit seinen 50 Jahren zu den eher älteren Ninjas, aber das schreckt ihn nicht. Es sei schon so, dass man an Kraft abbaue, je älter man werde, räumt er ein, aber er lege dann eben an Training und Methode eine Schippe drauf, um die Leistung zu bringen. „Bei mir ist es eher so, je oller je doller.“ Als Fitnesscoach weiß er, wie man einen Trainingsplan erstellt, der aufgeht – auch mit seiner Tochter hat er solche Pläne abgearbeitet.
Den Ninja-Parcours, den man in der Show bewältigen muss, bekommt man erst am Tag des Wettkampfes kurz zu sehen, erzählt Jacqueline, und dann heißt es, los und durch. „Es war für mich das aufregendste Erlebnis in meinem Leben“, sagt Jacqueline lachend, ihre Hände haben vor Lampenfieber gezittert, aber sie hat alles gegeben. Missen will das Erlebnis nicht, „es war eine neue Erfahrung und ich habe viele tolle Leute kennengelernt“.
Nächstes Jahr mit Sohn
Wie weit sie und ihr Vater gekommen sind, dürfen sie vor der Ausstrahlung der Sendung nicht verraten, ganz zufrieden sind sie nicht mit sich: „Es war ganz gut“, sagen sie, „aber es hätte auch besser sein können.“ Besonders über unnötige Fehler ärgern sie sich im Nachhinein. Johnny Kpalete kennt die Höhen und Tiefen der Sendung nur zu gut, 2018 scheiterte er bereits in der Qualifikation, während er im Jahr zuvor sogar das Halbfinale erreichte.
Es wird bestimmt nicht der letzte Besuch der Familie bei den „Ninja Warriors“ gewesen sein. Die Staffel 2023 haben Vater und Tochter schon jetzt im Visier, und es kann gut sein, dass sich ein weiteres Familienmitglied anschließt: der 17-jährige Bruder, beziehungsweise Sohn hat bereits Interesse bekundet.
Sendetermin ist Freitag, 21. Oktober. Ab 20.15 Uhr kann jeder sehen, wie sich Jacqueline Kuchenbecker und ihr Vater Johnny Kpalete schlagen. Derzeit läuft die siebte Staffel von „Ninja Worrior“ auf RTL.