Notzingen. Die Gemeinde Notzingen hat zwei freie Flächen, für die es Interessenten gibt. Die eine Fläche, die derzeit als Parkplatz genutzt wird, liegt gegenüber dem Alten Rathaus in der Kirchheimer Straße. „Zusammen ist das eine recht große Fläche mit etwas über 1000 Quadratmetern“, fasste Bürgermeister Sven Haumacher zusammen. Bei der zweiten Fläche handelt es sich um das Flurstück an der Ecke Ötlinger Straße/Hochdorfer Straße.
Für beide Grundstücke gibt es jetzt Ideen für eine Bebauung. In Stein gemeißelt ist allerdings noch nichts. Der Gemeinderat hat sich jetzt nur grundsätzlich mit den eingereichten Vorschlägen beschäftigt.
Zur Fläche gegenüber dem Alten Rathaus: Hier habe die Familie Grosch, die das örtliche Lebensmittel-Geschäft „Kraut & Rüben“ betreibt, angefragt, ob es im Ort potenziell Flächen für einen Neubau gäbe, berichtete Sven Haumacher. Es gäbe erste Ideen für ein neues Wohn- und Geschäftshaus, in das der bestehende Laden dann umziehen würde. Bei einer Bebauung des Areals würden die aktuellen öffentlichen Parkplätze dort entfallen, neue könnten im Zuge der Bebauung aber wieder fürs Geschäft sowie die Öffentlichkeit geschaffen werden, so Haumacher. Sowohl bei der Verwaltung als auch im Gemeinderat wurde es sehr positiv aufgenommen, dass sich ein örtlicher Betrieb für die Expansion im Ort interessiert. Dieses positive Signal soll auch den Betreibern von „Kraut & Rüben“ gesendet werden, darüber herrschte Konsens. Für eine Entscheidung brauche es nun aber eine Planung für eine Bebauung, einen Vorentwurf, über den man diskutieren könne, sagten Rudolf Kiltz, Alfred Bidlingmaier (beide CDU) sowie Hans Prell und Vera Morlok (beide UKW). Interessant sei dabei, welcher Bereich der Gesamtfläche wie genutzt werden soll und wie die Zu- und Abfahrt sowie die Parkplatzsituation geregelt würden. Unter diesen Voraussetzungen hat der Gemeinderat einstimmig grünes Licht gegeben, dass der Familie Grosch Fläche in diesem gemeindeeigenen Bereich angeboten werden kann.
Hochwasserschutz ist wichtig
Nur ein kleines Stück davon entfernt gibt es für das ebenfalls unbebaute Flurstück an der Ecke Ötlinger Straße/Hochdorfer Straße bereits einen ohne vorherige Beauftragung eingereichten Bebauungsvorschlag des Büros „Kiltz Kazmaier Architekten“ aus Kirchheim. Auch hier steht die Idee eines Wohn- und Geschäftshauses im Raum mit einem Bäcker samt Außenbewirtung, Räumen für die örtliche Zahnarztpraxis sowie bis zu sechs Wohnungen. Dazu sind 16 Parkplätze vorgesehen.
Da die Fläche im hochwassergefährdeten Gebiet liegt, wurde ein Gutachten erstellt, das im Ergebnis grundsätzlich von einer Bebaubarkeit des Areals ausgeht. Dafür müssten dann allerdings entsprechende Retentionsflächen geschaffen werden, was auch das Landratsamt fordert, und zwar im Bereich des Tobelbacheinlaufs. Im Detail wird sich der Ausschuss für Technik und Umwelt und anschließend der Gemeinderat mit einer Bebauung und dem größtmöglichen Hochwasserschutz für den gesamten Ort beschäftigen. Erst dann wird entschieden, was auf dem Flurstück letztlich an Bebauung zugelassen werden könnte. Katja Eisenhardt