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Notzingen hat gute Chancen auf schnelles Internet

Glasfaserausbau Notzingen könnte kostenlos ein schnelles Netz bekommen, umgesetzt durch die Deutsche Glasfaser.

Notzingen. Die Digitalisierung macht auch vor der Gemeinde Notzingen nicht Halt. Wie in vielen anderen Kommunen ist aber auch hier noch Luft nach oben, was den Glasfaserausbau im Ort angeht. Dieser soll nun möglichst zeitnah auf den Weg gebracht werden. Eine Chance dafür bietet eine Kooperation mit der Deutschen Glasfaser, die den Ausbau im Gemeindegebiet einschließlich des Gewerbegebiets übernehmen würde - ohne dass der Ausbau die Gemeinde selbst oder die Hauseigentümer etwas kostet.

Laut Tim Bozarslan, bei der Deutschen Glasfaser zuständig für die kommunalen Kooperationen, startet die Vertriebsphase mit einer Bedarfsermittlung. Vor den Sommerferien soll das in Notzingen geklärt sein. „Voraussetzung für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau ist, dass sich mindestens 33 Prozent für einen Anschluss entscheiden. Bei 1616 Haushalten wären das 533 Haushalte. Wer sich jetzt für einen Glasfaseranschluss entscheidet und einen Vertrag über 24 Monate abschließt, trägt keine Anschlusskosten. Nach den zwei Jahren kann der Netzbetreiber dann auch auf Wunsch gewechselt werden“, erläuterte Tim Bozarslan. Es gebe immer auch noch Interessenten, die erst nachträglich dazukämen, weiß Bozarslan, „in dem Fall würde der Anschluss dann 750 Euro kosten.“ Leerrohre würden auf jeden Fall verlegt, so dass ein Nachrüsten kein Problem wäre. Auch bei bestehenden Altverträgen könne bis zu einem Jahr bereits der schnelle Internetzugang kostenlos über die Deutsche Glasfaser genutzt werden. Finden sich genug Interessenten, starten Planung und Ausbau nach den Sommerferien.

Fokus im ländlichen Raum

Kostenlos für die Gemeinde und die Haushalte kann die Deutsche Glasfaser das kommunale Netz deshalb ausbauen, da das Unternehmen von Investoren finanziert wird. Das Investitionsvolumen betrage sieben Milliarden Euro, bereits 1,2 Millionen Haushalte habe das Unternehmen an das Glasfasernetz angeschlossen, über 1800 Kommunen seien bundesweit im Boot. Der Fokus liege besonders auf dem ländlichen Raum. Kooperationspartner sei unter anderem die Gigabit Region Stuttgart.

Die Gemeinde Notzingen selbst ist Mitglied im Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Esslingen, der wiederum Teil der Gigabit Region Stuttgart ist. Die Gemeinde sei derzeit bereits bei drei Förderprogrammen zum Breitbandausbau drin, eines davon betrifft etwa den wichtigen Breitbandausbau für die Grundschule. „Das bleibt erstmal alles so, zumal der Ausbau für die Schule nach Möglichkeit zeitnah passieren soll“, sagt Notzingens Kämmerer Sven Kebache. Katja Eisenhardt