Notzingen. Was die derzeit 22 gemeindeeigenen Gebäude plus die komplett auf LED umgerüstete Straßenbeleuchtung übers Jahr an Strom-, Heiz- und Wasserkosten schlucken, hat die Verwaltung in ihrem aktuellen Energiebericht für 2021 aufgezeigt. Um den aktuellen Verbrauch besser einschätzen zu können, werden im Bericht die Jahre 2015 bis 2021 miteinander verglichen. Unter den 22 Gebäuden sind das Rathaus, Gemeindehalle, Sporthalle, Kindergärten, Schule, Aussegnungshalle auf dem Friedhof, die beiden Backhäuser, das Wellinger Kirchle, die Flüchtlingsunterkünfte der Gemeinde, Kläranlage, Pavillon und Zehntscheuer sowie das Bürgerhaus und die Hochbehälter Wellingen und Notzingen. Bei Letzterem wird der Strom allerdings über die Stadt Kirchheim abgerechnet. Ein weiterer wichtiger Posten ist zudem die Straßenbeleuchtung im Ort, die komplett auf LED umgestellt ist. Aufgeführt werden im Energiebericht außerdem die Regenüberlaufbecken.
Bei den Gebäuden plus Regenüberlaufbecken lag der Jahresverbrauch 2021 für die Wärmeversorgung bei 266 453 Kilowattstunden, ein Jahr zuvor waren es nur 223 068. Kämmerer Sven Kebache erklärte in der jüngsten Gemeinderatsitzung, dass im Vergleich zum Vorjahr mehr Heizöl verbraucht wurde. „Allerdings wurden die Behälter 2021 weniger betankt als 2020. Die Kosten orientieren sich an der Tankfüllung. So hatten wir im Jahr 2021 im Rathaus zum Beispiel einen Verbrauch von 12 880 Liter, allerdings keine Kosten, da die Tankfüllung im Jahr 2020 letztmals erfolgte.“ Der Gesamt-Stromverbrauch lag letztes Jahr bei 267 889 Kilowattstunden (2020: 258 216). An Frischwasser wurden in den 22 Gebäuden letztes Jahr 4354 Kubikmeter (2020: 4464) verbraucht, beim Schmutzwasser lag der Verbrauch 2021 bei 4054 Kubikmeter (2020: 4164). Unterm Strich ist der Wasserverbrauch im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 5,11 Prozent gesunken.
Positives gibt es in Sachen Straßenbeleuchtung zu vermelden: Die Gesamtkosten für die rund 600 LED-Leuchten liegen 2021 bei einem Stromverbrauch von 38 203 Kilowattstunden bei 9482 Euro, im Jahr 2015 mussten dagegen noch 24 070 Euro berappt werden. „Das sind im Vergleich zu 2015 Einsparungen von insgesamt 14 588 Euro“, so Kebache. Dank einer 2017 in Betrieb genommenen Photovoltaikanlage mit 77 Modulen auf dem Betriebs- und Rechengebäude der Kläranlage konnte auch dort der Stromverbrauch deutlich reduziert werden. Seit 2020 gibt es zudem eine Photovoltaikanlage mit 24 Modulen auf dem Gebläse- und Lagergebäude der Kläranlage. Im Vergleich zum Jahr 2015 sieht man die Auswirkung besonders deutlich: So lag damals der Stromverbrauch noch bei 146 959 Kilowattstunden, 2021 nur bei 81 554. Das spiegelt sich in den Kosten wider: Im Jahresvergleich 2015 und 2021 sind diese um 8460 Euro gesunken.
Grundsätzlich falle der Energiebericht für 2021 positiv aus, trotzdem gebe es noch einige Bereiche, bei denen Einsparpotenzial bestehe, resümierte Kämmerer Sven Kebache: „Im April haben wir noch eine Klimaklausur. Da wird der Energiebericht mit Sicherheit eine Rolle spielen.“ Aufgefallen sei im Vergleich zu den Vorjahren etwa ein erhöhter Stromverbrauch des Backhauses Wellingen und bei der Wärmeversorgung der Kläranlage: „Wir sind dabei zu überprüfen, warum das so ist“, sagte Kebache. Die Gesamtkosten 2021 für den Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch der 22 gemeindeeigenen Gebäude, der Regenüberlaufbecken und der Straßenbeleuchtung liegen bei 166 004 Euro (2020: 185 475). Katja Eisenhardt