Für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt: 1308 Erstsemester beginnen jetzt ihre Bachelor- und Master-Studiengängen an der Hochschule Esslingen. Bei fast allen ist die Freude groß. Kein Wunder: 9 555 Bewerbungen sind bei der Hochschule Esslingen eingegangen. Nur gut jeder siebte Bewerber erhielt am Ende eine Zusage.
„Es war immer mein Ziel, irgendwann mal zu studieren“, sagt Ahmad Omar. Der 21-Jährige hat vor drei Jahren in Syrien sein Abitur gemacht und kam anschließend nach Deutschland. Seither wohnt er in Waiblingen und beginnt nun in Esslingen, Maschinenbau zu studieren. Omar ist damit einer von 164 Erstsemestern im größten Fachbereich der Hochschule. Auch Fahrzeugtechnik mit 111 und Soziale Arbeit mit 94 Einsteigern erfreuen sich großer Beliebtheit. „Ich habe bereits einen Mathe-Vorkurs besucht - das war sehr interessant“, sagt Omar: „Jetzt bin ich froh, dass es endlich richtig los geht.“
Dem 19-jährigen Marcel Berkholz ergeht es ähnlich. Auf einer Skala von eins bis zehn ordnet er seine Vorfreude bei „ungefähr zwölf“ ein. „Ich freue mich riesig“, sagt der motorsportbegeisterte junge Mann, der sich für den Studiengang Fahrzeugtechnik eingeschrieben hat: „Ich hoffe, dass alles meinen Erwartungen entspricht und ich mein Verständnis von Fahrzeugen weiter vertiefen kann.“ Wegen seiner Rennsport-Vergangenheit interessiere ihn besonders der hochschuleigene Rennstall, wo die Studierenden in Teamarbeit einen eigenen Rennwagen konstruieren.
Generell sei die Esslinger Hochschule sehr darauf bedacht, gesellschaftliche Trends in ihrem Studienangebot aufzugreifen. „Wir stellen uns in der akademischen Ausbildung auf den sich verändernden Arbeitsmarkt ein“, sagt Pressesprecherin Christiane Rathmann. Das große Interesse an den Studiengängen Gesundheitswissenschaften und Fahrzeugsysteme würde dies belegen.
Trends aller Art reizen auch Elena Dornheim. Die 27-Jährige ist für ihr Master-Studium im Bereich Innovationsmanagement nach Esslingen gekommen. „Ich hoffe, dass wir uns mit weltbewegenden Technologien auseinandersetzen und dabei in die Zukunft forschen“, sagt Dornheim: „Dabei wäre es mir wichtig, dass wir die Zukunft kritisch, aber auch optimistisch betrachten.“ In Esslingen fühlt sich die Industriedesignerin, die schon einen Bachelor-Titel in der Tasche hat, wohl: „Ich finde es schön, weil es so hügelig ist. Außerdem ist die Nähe zu Stuttgart und zur Industrie super.“
„Ich hätte es nicht erwartet, aber die Stadt ist toll - vor allem die Altstadt“, kann auch Jessica Dettinger nur Positives über Esslingen berichten. Die 25-Jährige aus dem Raum Pforzheim möchte Pflegepädagogik studieren und ist gespannt, wie sie sich zurechtfinden wird. „In Deutschland gibt es in diesem Bereich kaum Alternativen. Zudem hat die Hochschule einen guten Ruf“, begründet die junge Frau, die bereits eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht hat, ihre Entscheidung für Esslingen.
Bei Luis Zink war die Wahl da schon naheliegender. Der 19-Jährige kommt aus Esslingen, und obwohl er sich auch auf andere Studienangebote beworben habe, sei die Hochschule vor der Haustür seine erste Wahl gewesen. „Es wird sicherlich recht anspruchsvoll“, vermutet Zink, der sich für den Studiengang Gebäudeenergie und Umwelttechnik entschieden hat: „Aber ich werde versuchen, mich hinzusetzen und etwas zu lernen.“ So wie die übrigen 1307 Erstsemester eben auch - der eine mehr, der andere weniger.