Ohmden muss sich verschulden, um das Baugebiet Grubäcker II zu realisieren. Das ist eine Erkenntnis aus der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der der Haushaltsplan für das kommende Jahr vorgestellt worden ist. Für das Neubaugebiet, in dem im ersten Abschnitt acht Häuser entstehen können, fallen Erschließungs- und Planungskosten in Höhe von rund 2,25 Millionen Euro an. Deshalb wird die Gemeinde einen Kredit in Höhe von 2,5 Millionen Euro über maximal vier Jahre aufnehmen. „Über die Erlöse aus dem Verkauf der Bauplätze kann das Darlehen zeitnah wieder getilgt werden“, sagte Michael Nagel, Weilheims stellvertretender Kämmerer und zuständig für Ohmdens Finanzwesen, in der Sitzung.
Dass die finanzschwache Gemeinde, die über wenig Gewerbe und somit nur über geringe entsprechende Steuereinnahmen verfügt, ihre Investitionen nicht aus eigener Kraft stemmen kann, ist nicht neu. Ende 2020 verbleiben auf dem Girokonto der Gemeinde lediglich rund 900 000 Euro, die zur Finanzierung der Investitionen verwendet werden können. Zu wenig für all die Vorhaben, die im kommenden Jahr anstehen. Denn neben der Erschließung des Baugebiets und vieler kleinerer Maßnahmen stehen die Sanierung des Rathauses, die Realisierung des Sanierungsgebiets Ortsmitte sowie Anbau und Erneuerung des Kindergartens an. Dafür sind Investitionen in Höhe von rund 800 000 Euro nötig. 435 000 Euro davon sind förderfähig. Ob die Gemeinde ins Förderprogramm aufgenommen wird, ist allerdings noch nicht entschieden. „Falls wir die Förderung nicht erhalten, müssen wir die Maßnahmen ins übernächste Jahr schieben“, sagt Bürgermeisterin Barbara Born.
Ein weiterer großer Batzen ist die Einrichtung des Naturkindergartens, der im März 2021 starten soll. Der Bau einer Schutzhütte sowie eines Zauns und die Anschaffung von Ausstattung schlägt mit rund 100 000 Euro zu Buche. Barbara Born hofft auf Förderung in Höhe von maximal 70 Prozent. Für Gemeindehalle und Bauhof stünden in diesem Jahr nur wenige Investitionen an, sagte sie.