Owen. Die Stadt Owen treibt die Gebietserweiterung Owen-West weiter voran. Die Fläche, die Bürgermeisterin Verena Grötzinger immer wieder als „letzte Expansionsmöglichkeit“ bezeichnet, ist bekanntlich rund zehn Hektar groß und beinhaltet eine kommunale Ortsrandstraße, die Owen vom Verkehr Richtung Beuren entlasten soll, einen Supermarkt sowie Gebiete für Wohnen und Gewerbe. Das Gebiet soll nicht in einem Rutsch, sondern abschnittsweise geplant, erschlossen und bebaut werden.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung ist nun der Startschuss für den Bebauungsplan „Owen West I“ gefallen, in dessen Zuge sowohl Behörden als auch die Öffentlichkeit beteiligt werden. Der Bebauungsplan ist die Grundlage zur Schaffung des Planungsrechts auf der einen Seite. Er ist aber auch Voraussetzung für die Bodenordnung und die Erschließung des ersten Abschnitts.
Bei diesem ersten Abschnitt handelt es sich um die Fläche, die im Süden von der Beurener Straße, im Osten von der Randbebauung im Zimmermannweg und im Norden von der Verlängerung der Wölflinstraße begrenzt wird. Im Westen ragt das Gebiet bis in die Streuobstwiesen hinein.
In diesem ersten Bauabschnitt soll der geplante Supermarkt mit Parkplätzen entstehen, außerdem ein Abschnitt der Randstraße, der an der Beurener Straße beginnt und den ersten Abschnitt des Wohn- und Mischgebiets erschließt. Auch Wohnhäuser für einzelne Familien, Doppelhäuser sowie Mehrfamilienhäuser sind geplant.
Bis das Projekt tatsächlich starten sind, sind jedoch noch einige Hindernisse zu überwinden. Die drei Streuobstgrundstücke, die für den Parkplatz des Supermarkts gebraucht werden, halten potenziell Probleme bereit. „Diese drei Grundstücke sind die Achillesferse bei diesem Projekt“, sagte Mezger.
Im Jahr 2025 werden immer wieder Gutachter im Gebiet unterwegs sein. Denn parallel zum Bebauungsplan ist eine Umweltprüfung erforderlich. Darüber hinaus braucht es eine naturschutzrechtliche Bilanzierung des Bestands und des geplanten Eingriffs in Natur und Umwelt. Stichwort: Eidechsen und Co..
Wer das Projekt zudem erheblich verzögern kann, sind die Eigentümer der Grundstücke. Denn die Flächen, auf denen das Gebiet entstehen soll, gehören der Stadt Owen gar nicht. Die Grundstückseigentümer müssen also bereit sein, zu verkaufen. Die Gespräche laufen bereits. Stadtplaner Manfred Mezger, der die Planungen in der Gemeinderatssitzung vorstellte, ließ keinen Zweifel daran, dass die Eigentümer erheblichen Einfluss auf Owen-West haben. „Wir sind eine Solidargemeinschaft. Wenn einzelne ausscheren, bekommen wir auch mit der Randstraße ein Problem“, sagte er. Beim Gesamtprojekt Owen-West geht es um rund 100 Grundstücke. Eine Informationsveranstaltung ist geplant, sobald die Ergebnisse der Gutachten vorliegen.
Zum Thema Supermarktparkplatz regte Gemeinderat Hans-Jörg Schmid an, sich Gedanken übers Flächeneinsparen zu machen. Jens Häußler hatte eine Anregung zu den drei Streuobstgrundstücken, die für den Parkplatz benötigt werden. „Wenn man die drei Grundstücke draußen lassen könnte, hätte man meiner Einschätzung nach weniger Aufwand“, sagte er.