Verkehr
Owener lehnen Ampel an der Kreuzung Tiefenbachtal ab

Die Stadt Owen wünscht sich an der Kreuzung Beurener Straße/Tiefenbachtal einen Kreisverkehr. Dass dieser Wunsch ignoriert wird, ärgert nicht nur die Bürgermeisterin.

An dieser Kreuzung Richtung Tiefenbachtal kracht es häufig. Ein Kreisverkehr wird jedoch weiterhin nicht gebaut. Foto: Carsten Riedl

Kein Thema sorgt so zuverlässig für Empörung wie Verkehr. Das hat Gründe. Vielen fehlt das Verständnis dafür, dass Missstände, unter denen Menschen vor Ort leiden, gar nicht von der Gemeinde selbst behoben werden dürfen. Jüngstes Beispiel ist die Kreuzung Beurener Straße/Tiefenbachtal bei Owen. Ein notorisch gefährlicher Ort für alle, die sich am Verkehr beteiligen. Immer wieder kommt es hier zu Unfällen, obwohl die Höchstgeschwindigkeit bereits auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert worden ist. Dass sich dort etwas verändern muss, ist allen Beteiligten klar. Welche Lösung die beste ist, darüber gibt es jedoch Streit. 

 

Wir kämpfen da gegen Windmühlen und laufen gegen Gummiwände. 

Verena Grötzinger, Bürgermeisterin

 

Die Stadt Owen setzt sich an dieser Stelle seit geraumer Zeit für einen Kreisverkehr ein. Doch die Chancen, ihn tatsächlich zu bekommen, stehen offenbar nicht gut. Hauptamtsleiterin Elisa Fröhlich hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitgeteilt, dass die zuständige Behörde eine solche Lösung aktuell ablehnt und stattdessen eine Ampelanlage realisieren will. „Wir haben beim Landratsamt angefragt und die Auskunft erhalten, dass das Regierungspräsidium keinen Kreisverkehr umsetzen will“, sagte sie. 

Gemeinderäte und Zuhörerinnen im Herzog-Konrad-Saal reagierten mit Unverständnis. Verena Grötzinger versuchte, die Situation zu erklären und zu bewerten. „Die Beurener Straße ist eine Landesstraße, und wir werden gehört. Aber eigentlich interessiert unsere Meinung nicht“, sagte sie. Für den Ärger der Bürgerinnen und Bürger hat sie Verständnis. „Wir sind alle unzufrieden, aber wir können es nicht ändern.“

Damit wollen sich viele Owenerinnen und Owener nicht zufrieden geben. Einer von ihnen ist Klaus Barocka. Von Ex-Bürgermeister Siegfried Roser hat er erfahren, dass die Stadt Owen seit 20 Jahren immer wieder versucht, einen Kreisverkehr an dieser Stelle durchzusetzen, um die Kreuzung sicherer zu machen. Bekanntlich ohne Erfolg. Die Stelle sei sehr gefährlich, sagt Barocka. „Und die Beinah-Unfälle zählt ja keiner mit.“ Ein Kreisverkehr würde aus seiner Sicht auch der Sicherheit von Radfahrern dienen. Eine Ampelanlage macht aus Barockas Sicht hingegen überhaupt keinen Sinn. „Das hat für mich nichts mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun“, sagt er. „Ein stationärer Blitzer wäre günstiger als eine Ampel“. Barocka will gemeinsam mit anderen Owener Bürgern eine Unterschriftenaktion starten und auch auf andere Gemeinden zugehen.

Auch Verena Grötzinger weiß von diesen Plänen. Sie teilte auf Anfrage mit, dass die abschließende Entscheidung noch nicht getroffen sei. „Es ist noch nicht sicher, dass die Ampelanlage kommt“, stellte sie klar. „Wir wollen vonseiten der Stadt noch mal einen Hinweis geben, dass wir den Kreisverkehr als notwendig erachten und eine Stellungnahme haben wollen, warum ein Kreisverkehr nicht funktionieren soll und eine Ampelanlage bevorzugt wird.“

 

Petition: Stimmen sammeln für den Kreisverkehr

Nachdem bekannt geworden ist, dass an der Kreuzung Beurener Straße/Tiefenbachtal möglicherweise eine Ampel entstehen soll, hat ein Bürger aus Erkenbrechtsweiler eine Online-Petition auf change.org gestartet. Er fordert an der Stelle einen Kreisverkehr, um die Kreuzung für Radfahrerinnen, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen, und ruft zur Unterschrift auf. Mehr Infos gibt es hier

(Aktualisierung: 13.12.2024, 13 Uhr)