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Partnerschaft: Lenninger Realschüler sind in Pouilly dabei

Austausch Lenningen und Pouilly-en-Auxois haben den 35. Geburtstag ihrer „Jumelage“ in Burgund gefeiert. Die Jugendlichen erkundeten die Partnergemeinde mit einer Rallye. Von Anke Kirsammer

Mehr als 40 Lenninger Bürgerinnen und Bürger haben Tage voller bunter Eindrücke an der Côte-d‘Or verbracht. 35 Jahre Partnerschaft mit Pouilly-en-Auxois – das wurde in Burgund mit Musik und Tanz, leckerem Essen und dem ein oder anderen guten Tropfen gefeiert.

 

Es wäre super, wenn es wieder Freundschaften zwischen Schülern geben würde.
Tabea Mailänder
Die Teilnehmerin wünscht sich den Schüleraustausch zurück.

 

Neun Achtklässlerinnen und Achtklässler der Lenninger Realschule waren im Bus mitgereist und bei französischen Gastfamilien untergebracht. Damit keimt die Hoffnung auf, dass sich der auf Eis liegende Austausch mit dem Collège in Pouilly wiederbeleben lässt. Darauf setzen Sylvie Roiff, Kopf des Partnerschaftskomitees in Pouilly, sowie Roland Mailänder und Evelyne Kuch, Vorsitzende der „Lenninger Freunde der Partnerschaft“. Die Jugendlichen erkundeten in einer Rallye die am „Canal de Bourgogne“ gelegene Gemeinde. Betreut wurden sie dabei nicht nur von ihrer Lehrerin Angela Doll, sondern unter anderem auch von Tabea Mailänder, die selbst von klein auf regelmäßig mit ihrer Familie an der „Jumelage“ teilgenommen hat. „Es wäre super für die Partnerschaft, wenn es wieder Freundschaften zwischen Schülern geben würde“, meinte die 21-Jährige.

Gäste und Gastgeber blicken auf ein erlebnisreiches Wochenende zurück. Fotos: Anke Kirsammer

Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht verwies am Festabend in der Mehrzweckhalle von Pouilly auf die politische Dimension der Partnerschaft. Aktueller denn je sei die Mahnung Jean-Claude Junckers, des ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission: „Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“ Angesichts der geopolitischen Krisen in der Ukraine und in Israel seien Frankreich und Deutschland stärker gefordert denn je. Schlecht würdigte das Engagement aller, die sich in den beiden Kommunen für den Austausch einsetzen. Das zeuge von Vertrauen und eng verflochtenen Beziehungen, zwischenmenschlich, kulturell und wirtschaftlich. „Engagieren Sie sich weiter für unsere deutsch-französische Freundschaft und stecken Sie andere mit Ihrem Elan an“, so sein Appell. „Vertiefen wir sie weiter – mit neuen Ideen und frischen Impulsen.“

Lenningen Bürgermeister Michael Schlecht (Mitte) und sein Amtskollege aus Pouilly, Eric Piesvaux, bekräftigen die Partnerschaft. Foto: Anke Kirsammer

Schlechts Amtskollege aus Pouilly, Eric Piesvaux, ist sehr stolz darauf, dass die Partnerschaft dazu beiträgt, Europa von der Basis aus zu stärken. Sie stehe im Zeichen einer großartigen Freundschaft und dem Bestreben, die jeweiligen Bräuche und die Kultur des anderen kennenzulernen.

Umrahmt wurde der Abend mit traditioneller französischer Musik. Ob auf deutsch oder französisch – Philipp Kolb aus Lenningen animierte mit seiner Gitarre zum Singen, und die Gäste bekamen durch Fotografien Horst Malls einen Eindruck von der Schönheit der Schwäbischen Alb. Am Nachmittag hatten Gastgeber und Gäste die für ihre Kapitelle berühmte Kirche Saint-Andoche und das Museum François Pompon in Saulieu besucht.