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Pe Werner begeistert ihr Publikum im Weilheim

Konzert Im voll besetzten Löwensaal in Weilheim überzeugt die Sängerin mit Humor, Performance und stimmlichen Höhenflügen. Von Rainer Kellmayer

Der Neue Löwensaal in Weilheim erbebte unter Applausstürmen und Lachsalven: Die aus Heidelberg stammende Diseuse Pe Werner legte bei „Best of: von A nach Pe“ eine fulminante Bühnenshow hin. „Ich freue mich saumäßig, dass wir Pe Werner nach Weilheim holen konnten“, leitete Sandra Schöne vom Verein DreiKW begeistert ein. Sie strahlte angesichts des vollen Saals und dankte der Stadtverwaltung für die finanzielle Förderung der Veranstaltung.

 

„Ich wollte schon immer mal mit euch in Weilheim in die Sauna gehen.
Pe Werner
Die Sängerin spielte auf die große Hitze am Samstagabend an

 

Pe Werner ließ nichts anbrennen. Schon beim eröffnenden Song, ihrem Hit „Kribbeln im Bauch“, spürte man ihre faszinierende Ausstrahlung und eine unbändige Energie. Als sie das Publikum angesichts der Affenhitze am Samstagabend mit „Ich wollte schon immer mal mit euch in Weilheim in die Sauna gehen“ begrüßte, hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Man spürte, dass Werner ihre Wurzeln im Kabarett hat: Mit witzigen, gelegentlich recht derben Sprüchen unterhielt sie das Publikum aufs Beste. Und als sie ankündigte: „Ich will heute die Rampensau rauslassen“, war ihr tosender Applaus sicher.

Bei Pe Werners Performance stimmte alles: Ihre pointierte Körpersprache, die perfekte Abstimmung mit dem Pianisten Peter Grabinger, die stimmungsvolle Beleuchtung – und insbesondere die faszinierende stimmliche Umsetzung der zumeist selbstgeschriebenen Lieder. Von der Tiefe bis in die höchsten Lagen entwickelte die Stimme eine fast sinnliche Strahlkraft, und eine Wandelbarkeit, die jedes Lied zu etwas Besonderem machte.

Launige Dialoge mit dem Mann am Klavier

Grabinger entpuppte sich nicht nur als virtuoser Tastenmeister – gelegentlich stellte er sich im Duett mit Pe Werner auch als veritabler Sänger vor. Als sich in „Deine Stimme hört“ dann noch der eigentlich für den guten Sound zuständige Tonmeister Pit Lenz zu den beiden gesellte, konnte man im Trio a cappella Gesang vom Feinsten bewundern.

Immer wieder begeisterten die launigen Dialoge mit dem Mann am Klavier. Zudem beherrschte Pe Werner die Kunst, das Publikum aus der Reserve zu locken, meisterhaft: Es wurde heftig mitgeklatscht, und zuweilen erhielt die Sängerin stimmliche Unterstützung durch die Zuhörerinnen und Zuhörer.

Das Repertoire war breit gestreut. Ruhige Balladen standen neben feurigen Songs voller Esprit, wobei Text und Musik stets zur stimmigen Einheit verwuchsen. Das besinnliche „Lied für eine beste Freundin“ endete in einer fetzigen Session, und in „Kartoffelpüree“ sang Werner ein Loblied auf die herrliche Speise, die für sie ein Gaumenfest ist.

Selbstironie und unbändiges Temperament

Die Sängerin nahm nichts ernst – am wenigsten sich selbst. Als sie in „Der Mond ist rund“ auf ihren guten Appetit anspielte, und in „Weibsbilder“ auf witzige Art Selbstironisches zum Besten gab, kannte die Begeisterung im Publikum keine Grenzen mehr. Auch in „Bargeldlos“ war Pe Werner ganz in ihrem Element: Mit unbändigem Temperament und vollem Stimmeinsatz sang sie sich durch zündende Melodien und amüsante Textzeilen.

Immer wieder nahm die Sängerin das Publikum mit: Die stimmgewaltige Unterstützung durch das Auditorium ließ das Kinderlied „Hejo, spann den Wagen an“ zum vielstimmigen Kanon wachsen. Und als Pe Werner gegen Ende des begeisternden Konzerts „Good Day Sunshine“ anstimmte, gab es frenetischen Applaus. Besinnlich endete das Programm, das bei den Zuhörern noch lange nachklingen dürfte: Als Zugabe gab es eine originelle Version des Abendlieds „Der Mond ist aufgegangen“.