Gesellschaft
Personalabbau im Esslinger Rathaus?

Oberbürgermeister Matthias Klopfer schwört die Bevölkerung beim Neujahrsempfang der Stadt im Neckar-Forum auf eine Zeit ein, in der nicht länger „immer mehr“ geht. Wie meint er das?

Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer stellte klar, dass in Zukunft kleinere Brötchen gebacken werden müssen. Foto: Roberto Bulgrin

Die Zeiten des „Immer mehr“ seien vorbei, sagte Klopfer. Als Beispiel nannte er unter anderem die Zahl der Personalstellen im Rathaus. Aber auch die Gehälter. „Die Lohnforderungen von Verdi mit über acht Prozent sind absolut unrealistisch und nicht von dieser Welt und würden zu deutlichem Personalabbau führen müssen“, sagte Klopfer. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Gehalt.

Vor der Veranstaltung im Ne­ckar-Forum überreichten Verdi-Mitglieder eine Unterschriftenliste an Klopfer, mit der den Forderungen vor den Tarifverhandlungen ab Ende Januar Nachdruck verliehen werden sollte. Unterschrieben wurde diese von Verdi als Stärketest bezeichnete Lis­te von mehr als 6800 Beschäftigten im Bezirk Fils-Neckar-Alb. Laut Verdi haben beispielsweise knapp 30 Prozent der Belegschaft des Esslinger Bauhofs die Liste unterschrieben. Im Klinikum Esslingen waren es acht Prozent.

Optimismus nicht verlieren

Klopfer zählte allerdings auch eine Reihe positiver Entwicklungen aus den vergangenen Jahren auf und dankte den verschiedenen Bundestags- und Landtagsabgeordneten dafür, sich für ihre Stadt mit voller Kraft eingesetzt zu haben. Als Erfolg verbucht Klopfer auch die Unterzeichnung des Kaufvertrags zum Karstadt-Areal zwischen den Unternehmen Strabag und BPI. Strabag will auf dem Gelände in der Innenstadt in Bahnhofsnähe rund 150 neue Wohnungen bauen und rund 100 Millionen Euro bis zum Jahr 2028 investieren.

Auf dem Esslinger Neujahrs­empfang versuchten die Stadt und ihr Oberbürgermeister Matthias Klopfer aber auch, trotz schwieriger Rahmenbedingungen etwas Optimismus zu verbreiten. So rief Klopfer abschließend auf, das Gute nicht aus den Augen zu verlieren: „Bleiben Sie zuversichtlich, optimistisch, beginnen und be­enden Sie die Tage im neuen Jahr mit einem Lächeln. Und bleiben Sie miteinander positiv verbunden und im offenen Gespräch, heute beim Empfang, daheim in der Familie, im Beruf.“