Weilheim · Lenningen · Umland
Peter Rosenberger wirbt um breite Zustimmung

Politik Der Horber Oberbürgermeister sucht mit der Kandidatur als Landrat eine neue berufliche Herausforderung.

Peter Rosenberger will im Kreis Esslingen Landrat werden. Foto: Jürgen Holzwarth

Kreis. „Ich bin Demokrat durch und durch.“ Mit diesem einfachen Satz beantwortet Peter Rosenberger, der sich um den Posten des Esslinger Landrats bewirbt, die Frage nach seinen Werten. Man sollte meinen, dass man bei einer solchen Kandidatur eine demokratische Gesinnung voraussetzen darf, doch für Rosenberger ist es mehr als eine Selbstverständlichkeit, was er denn auch erklärt: „Für mich bedeutet das, andere in ihrer Rolle und als Mensch zu akzeptieren, auch wenn sie anderer Meinung sind, um dann Lösungen zu finden.“ Diese ausgleichende Haltung gehört für ihn auch zu einem wichtigen Merkmal eines Landrats, der zum Wohle des Landkreises und aller seiner Kommunen handeln müsse, betont der 52-Jährige, der seit 15 Jahren Oberbürgermeister in Horb ist.

Dass er das Parteibuch der CDU hat, ändere an dieser Haltung nichts, auch wenn ihn selbstredend der erste Weg seiner Bewerbung zu Sieghart Friz, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Esslinger Kreistag, geführt habe. Er weiß aber auch, dass er weitere Zustimmung braucht, um die Nachfolge von Landrat Heinz Eininger antreten zu können. Der 68-Jährige tritt bei der Landratswahl am 26. Juli dieses Jahres nach über 23 Amtsjahren nicht mehr an. Im Esslinger Kreistag gibt es keine von Parteien gebildete typische Lager. „Das macht den Kreis und seine politischen Vertreter sympathisch“, sagt Rosenberger, der deshalb am Montag, als er seine Kandidatur öffentlich machte, alle Fraktionsvorsitzenden angeschrieben und angeboten hat, sich persönlich vorzustellen.

Rosenberger hebt seine beruflichen Qualifikationen und seine kommunalpolitischen Erfahrungen hervor. Geboren und aufgewachsen ist er in Mannheim, bei der dortigen Stadtverwaltung war er nach dem Studium für die gehobene Verwaltungslaufbahn unter anderem für die Leitung von drei Stadtteilrathäusern und damit für gut 70 000 Bürgerinnen und Bürger zuständig. Es folgte die Wahl zum Oberbürgermeister in Horb. Als Mitglied in Gremien der Sparkasse und damit wichtiger Partner der örtlichen Wirtschaft sowie im Aufsichtsrat von Kliniken habe er über die Kommunalpolitik hinaus Erfahrungen vorzuweisen. Seit 15 Jahren ist er auch Kreisrat für den Landkreis Freudenstadt. „Ich weiß, wie Kreispolitik tickt“, sagt er. In den verschiedenen Verantwortlichkeiten habe er gute Kontakte zur Landespolitik knüpfen können, nennt er einen weiteren Pluspunkt für sich. Es gebe keine Notwendigkeit für einen Wechsel, doch reize ihn eine neue berufliche Herausforderung.

Kommunen sollen glänzen

Seinen Führungsstil bezeichnet er als kommunikativ und spricht auch nicht von Mitarbeitern, sondern von Kollegen in der Verwaltung. „Ich bin ein guter und empathischer Zuhörer“, sagt er. „Dabei tue ich aber auch deutlich meine Meinung kund“, beugt er dem Bild vor, es allen recht machen zu wollen. Wichtig sei ihm jedenfalls ein guter Schulterschluss mit den Landkreis-Kommunen, den er so beschreibt: „Ich möchte dafür sorgen, dass die Kommunen glänzen können und der Kreis sie bei schwierigen Aufgaben flankiert.“ Diese seien derzeit überall im Land ähnlich, als Beispiele nennt er die Bewältigung des Zuzugs von Geflüchteten, den Umbruch in vielen Teilen der Wirtschaft, die weitere Stärkung der Berufsschulen für die Gewinnung von Fachkräften, auch für die Verwaltung selbst, die Gesundheitsversorgung und einen funktionierenden ÖPNV.

Rosenberger ist verheirateter Vater von drei noch schulpflichtigen Kindern. Weil der älteste Sohn nächstes Jahr sein Abitur macht, wolle er im Falle seiner Wahl diese Zeit noch überbrücken, dann aber in den Kreis Esslingen umziehen. Seine Freizeit verbringt er am liebsten auf dem Tennisplatz, beim Grillen mit Freunden und Unternehmungen mit der Familie. Uwe Gottwald