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Petra Durst-Benning hat geheiratet: „Dem Ländle bleibe ich verbunden“

Literatur Bestseller-Autorin Petra Durst-Benning hat lebt jetzt mit ihrem Mann in Bad Kreuznach. Sie hält aber weiter Kontakt zu ihrer Leserschaft im Kreis. Von Gaby Kiedaisch

Mit über 2,6 Millionen verkaufter Bücher, hat Petra Durst-Benning nicht nur hierzulande, sondern weltweit eine große Leserschaft. Ihr jüngstes Werk, die Fotografinnen-Saga um die Wanderfotografin Mimi Reventlow, ging bereits mehr als 222 000 Mal über die Ladentheke. Jetzt hat die Bestseller-Autorin ein zweites Mal geheiratet.

„Wenn ich morgens beim Spazierengehen mit den Hunden die Schwäbische Alb sehe, ist meine Welt in Ordnung!“ Diese Bekenntnis sei ein Leben lang ihre Rede gewesen, antwortet die Bestseller-Autorin auf die Frage, ob mit der Hochzeit auch ein Umzug verbunden ist. Nie habe sie geglaubt, dass sie jemals woanders leben würde. Zumal sie tief in ihrer Heimat verwurzelt sei. „Doch dann nahm mich mein jetziger Mann das erste Mal in seine Heimat mit und etwas Seltsames geschah: Die wunderschöne Nahe, der Rotenfels, Bad Kreuznach mit all seiner Historie, den Thermalbädern und seinem französisch angehauchten Savoir-vivre – ich verliebte mich auf den ersten Blick.“ Inzwischen wohnt die Autorin seit fast einem Jahr in Bad Kreuznach und sie habe das Gefühl: „Meine Seele ist nach Jahrzehnten der inneren Unruhe angekommen.“

Im Gegenzug bedeutet das aber nicht, dass die Autorin die Brücken in ihre alte Heimat wie nach Kirchheim, wo ihre Eltern ein Antiquitätengeschäft betreiben, abgebrochen hat. Eventuell aufkommende Gedanken zerstreut sie daher schnell: „Dem Ländle bleibe ich für ewig verbunden. Hier lebt meine Familie, hier leben unsere Freunde, hier treffe ich Leser, die mir seit 25 Jahren die Treue halten, und hier werde ich auch immer zu Hause sein. Deshalb haben wir auch weiterhin ein Appartement im Kreis Esslingen.“

Vor einigen Tagen haben sich Petra Durst-Benning und Edgar J. Hess das Jawort im Ambiente des Schlossparks gegeben. Die Neubürgerin von Bad Kreuznach, die heute ihren 57. Geburtstag feiert, ist überglücklich: „Eine neue große Liebe, ein überraschender Neuanfang – auch in reiferen Jahren hält das Leben noch so manche Überraschung bereit. Das gilt für meine Romane wie fürs wahre Leben.“

Besonders schätzt sie an ihrem Mann, dass er sie zum Lachen bringe: „Wir leben nicht nebeneinander her, sondern miteinander. Das heißt, wir verbringen viel Zeit zusammen, genießen das Leben, unternehmen viel, freuen uns an unseren Hunden. Seit wir zusammen sind, hat mein Leben eine neue unbekannte Leichtigkeit bekommen, ich sehe vieles lockerer.“

Mit ihren historischen Romanen gelingt es Petra Durst-Benning seit 25 Jahren, ihre Leserinnen und Leser zu begeistern. Regelmäßig belegen ihre Romane die „Spiegel-Bestsellerliste“. Erschienen sind bisher 18 Bücher und Buchreihen wie die jüngste fünfbändige Saga über „Die Fotografin“. 2015 erschien mit „Kräuter der Provinz“ der erste Gegenwartsroman. Ihr 2005 erschienener Roman „Die Samenhändlerin“ wurde vor elf Jahren vom ZDF verfilmt. 2016 gab es eine weitere Literaturverfilmung des ersten Bandes der Glasbläser-Trilogie.

Neue Formate der Präsentation

Trotzdem haben die zwei Corona-Jahre auch der erfolgsverwöhnten Schriftstellerin einiges abverlangt. Gerade im ersten Lockdown war der dritte Band der Fotografin erschienen. „Die Buchpräsentation fiel ins Wasser, über 20 Lesungen wurden abgesagt“, erzählt sie. Ein paar Tage lang sei sie fast am Verzweifeln gewesen. Doch dann habe sie sich wieder berappelt: „Immer, wenn es schwierig wird, entwickle ich einen besonderen Kampfgeist.“ Das war die Stunde von Social Media. Wenn es nicht in Präsenz geht, dann eben mittels Instagram, Facebook, Youtube-Videos, Mitmachspielen, gemeinsamer Leserunden, Book-Club, einem Format mit dem Namen „Soul Sisters“. Zu guter Letzt habe sie über Monate hinweg ein völlig neues Lesungsformat entwickelt: die Lesung@home. „Inzwischen sind meine Lesungen@home ein großer Erfolg.“

Derzeit schreibt Petra Durst-Benning „an einer Trilogie, die voller Sinnlichkeit, Genuss und Lebensfreude ist“. Im Mittelpunkt stehe wieder eine spannende Wegbereiterin – ein typisches Durst-Benning-Merkmal. Band eins erscheint im Herbst. Auch in dieses Buchprojekt fließen ganz viel eigene Lebenserfahrungen, Interessen und Themen ein, sei es bei der Recherche oder den Figuren. Ob es im kommenden Herbst Live-Lesungen gibt, das bezweifelt die Autorin allerdings.