Energie
Photovoltaik für Rathaus und Gemeindehalle

Die Gemeinde Notzingen plant schrittweise PV-Anlagen für ihre eigenen Gebäude. 

Die Gemeinde Notzingen plant PV-Anlagen auf kommunalen Dächern. Symbolfoto: Jörg Bächle

Notzingen. Vor einem halben Jahr hatte der Notzinger Gemeinderat Magnus Schulz-Mönninghoff, bei der Klimaschutzagentur des Landkreises Projektmanager für Photovoltaik, mit einer Potenzialanalyse für acht kommunale Gebäude beauftragt. Die Ergebnisse wurden jetzt bei der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Der Fokus liegt zunächst auf den Dächern des Rathauses und der Gemeindehalle.

Auf ihre Eignung untersucht wurden zudem die Sporthalle, der Kindergarten Letten und die Kita Alemannenweg, die Flüchtlingsunterkunft in der Wellinger Straße 13, die Geflüchteten- und Obdachlosenunterkunft in der Hermannstraße 3 sowie das gemeindeeigene Gebäude in der Talstraße 10, in dem die Hausarztpraxis untergebracht ist. Für das neu entstehende Feuerwehrhaus ist bereits eine Photovoltaikanlage vorgesehen. 

„Bei den acht untersuchten kommunalen Gebäuden wurde insgesamt ein Potenzial von zirka 344,4 Kilowattpeak Photovoltaik-Leistung ermittelt. Das entspricht einer Stromerzeugung von gut 330.000 Kilowattstunden pro Jahr und das wiederum gut 100 durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalten“, erklärte Schulz-Mönninghoff. 125 Tonnen CO2 könnten so insgesamt jährlich eingespart werden: „Ein Einwohner verbraucht pro Jahr etwa zehn Tonnen, gesamt wäre also eine ganze Fußballmannschaft pro Jahr CO2-neutral“, rechnete der Experte vor. „Die geschätzten Gesamtinvestitionen belaufen sich für alle acht Gebäude auf rund 475.800 Euro. Nach 20 Jahren bedeutet das unterm Strich einen Liquiditätsüberschuss von 314.000 Euro für die Gemeinde bei einer moderaten Strompreissteigerung von 0,5 Prozent pro Jahr“, informierte Magnus Schulz-Mönninghoff, der eine Prioritätenliste für die Gebäude ausgearbeitet hat, an der sich die Gemeinde orientiert. 

Hohes Einsparpotenzial 

Beim Notzinger Rathaus eignen sich sowohl dessen Flachdach als auch teils die Fassade für die Installation einer PV-Anlage. Bei einer Leistung der Flachdach-Anlage von 26,4 Kilowattpeak liegen die Investitionskosten samt Speicher bei 49.320 Euro. „Im Rathaus haben wir einen hohen Eigenverbrauch und mit einer Anlage ein hohes Einsparpotenzial bei den Stromkosten“, so Schulz-Mönninghoff. Das gelte ebenso für die Gemeindehalle. Hier wurde mit einer Anlagengröße von 52,8 Kilowattpeak gerechnet, dafür fallen unterm Strich Installationskosten in Höhe von 78.360 Euro an. 

Der Gemeinderat hat sich einstimmig für die Ausschreibung von PV-Anlagen für das Rathaus sowie die Gemeindehalle ausgesprochen. Zurückgestellt wird aktuell noch die ebenfalls hoch priorisierte Hermannstraße 3. Dort müsste dann laut Martin Böbel (CDU) vorab das aus den 50er-Jahren stammende Dach statisch und beispielsweise auch auf seine Dämmung überprüft werden. Dazu wird die Sanierung der Nachtspeicheröfen bei einer künftigen Planung berücksichtigt. „Unstrittig“ sei der Auftakt mit dem Rathaus und der Gemeindehalle, so Alfred Bidlingmaier (CDU). „Es ist gut zu wissen, wo eine PV-Anlage am sinnvollsten ist, auch aus finanzieller Sicht“, sagte Vera Morlok (UKW). Christoph Schmid (CNW) erklärte: „Das ist eine gute Sache, das sollten wir unbedingt anpacken.“