Lenningen. Katharina Jäger wohnt im Lenninger Tal und hat sich mit der Geschichte des dortigen Obstbaus vertraut gemacht. Eine Geschichte, die heute viel weniger präsent ist als noch im 19. Jahrhundert. Damals gab es in Unterlenningen die Hopfenburg, die zu den europaweit führenden Zentren des Obstbaus zählte. Daraus ist eine Projektidee entstanden, für die Katharina Jäger bei „Leader“Mittlere Alb Fördergelder beantragt hatte. Unter dem Titel „Ab auf die Wiese“ bietet sie Picknickerlebnisse der besonderen Art an. Sie möchte Menschen aus dem Lenninger Tal und Umgebung, vor allem junge Leute, wieder auf die Streuobstwiesen holen und für diese begeistern. Dafür hat sie Fördergelder erhalten, für Picknickkörbe und Sitzgelegenheiten sowie die Erstellung von Werbematerial.
Ein Picknick gibt es in klassischer, vegetarischer oder veganer Variation, alles in Handarbeit zusammengestellt. Der Inhalt der Picknickkörbe ist saisonal und inhaltlich angepasst auf die Streuobstwiesen. Gäste können wählen zwischen einem Picknick auf der Decke oder am Tisch inmitten der Streuobstwiese sowie einem Picknickkorb für Zuhause. Geplant sind zudem Motto-Picknicke in Kooperation mit regionalen Produzenten oder Künstlern. „Mit meinem Projekt will ich verhindern, dass die Geschichte von Lenningen als einstiges Mekka des Streuobstanbaus in Vergessenheit gerät“, erläutert Jäger. Mit verschiedenen Infomaterialien, die in die Picknickkörbe integriert werden, soll Wissen über Anbau, Ernte, Nutzung und Verarbeitung des Streuobstes nachhaltig gefördert werden.
Die Picknicke bestehen aus regionalen Zutaten und Produkten aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Für Katharina Jäger bedeutet das Projekt nicht nur eine Weiterentwicklung ihrer Selbstständigkeit. Es ist ihr ein Anliegen, ein neues Erlebnis- und Bildungsangebot für Interessierte anzubieten, durch deren Besuche Lenningen mit mehr Leben gefüllt wird. Dabei spielt die Wissensvermittlung zum kulturhistorischen Erbe und der damit verbundenen Biodiversität eine entscheidende Rolle. Ideen zur Weiterentwicklung wie ein Café gibt es auch schon. Zudem denkt sie auch daran, Kooperationen im Ort aufzubauen, um weitere Flächen erlebbar zu machen. Menschen die eine Streuobstwiese besitzen, aber keine Zeit haben diese zu bewirtschaften, könnten ihre Wiesen für ein Picknickevent zur Verfügung stellen.
Wetterbedingt bietet sich derzeit eher ein Picknickkorb für Zuhause an, ab Frühjahr 2024 geht es dann ab auf die Wiese. Buchen kann man solche Körbe unter www.abaufdiewiese.de oder über Instagram beziehungsweise Facebook unter „Abaufdiewiese“. pm