Während dem einen schon beim Gedanken daran schwarz vor Augen wird, macht es dem anderen überhaupt nichts aus: Die Blutspende kann Leben retten und ist für viele eine Ehrensache. Bei den öffentlichen Terminen herrscht zeitweise ein großer Andrang von Wartenden. Das soll künftig vermieden werden, dann soll man sein Blut nur noch mit vorher ausgemachten Termin spenden können.
Als erstes gibt es das neue Verfahren im Kreis in Wendlingen. Von Mittwoch, 6. Mai, bis Freitag, 8. Mai, können sich die Menschen jeweils von 13 bis 18 Uhr online einen Termin aussuchen. Auf www.drk-blutspende.de können Erst- und Mehrfachspender ihre Wunsch-Uhrzeit reservieren. Maximal können sechs Personen zum selben Zeitpunkt kommen. „So können wir besser planen“, sagt Torsten Stutz, DRK-Leiter in Wendlingen. Anders wäre das momentan nicht möglich. „Nach Feierabend hatten wir auch schon mal 50 Spender auf einmal“, erklärt Daniel Schnell vom DRK Blutspendedienst. Da jetzt nur noch eine Handvoll Personen gleichzeitig kommen können, wird der Ablauf verkürzt. „Man muss nicht mehr warten und kommt in der Regel sofort dran“, sagt der Blutspendenbeauftragte des DRK..
Die Ehrenamtlichen sind froh, dass jetzt ein Schritt nach vorne gegangen ist. „Wir müssen nicht mehr in die Steinzeit zurück, wenn es auch so funktioniert“, freut sich Daniel Schnell. Die Termine online zu reservieren ist allerdings keine neue Idee. Schon vor zwei Jahren wurde es in Owen getestet, war jedoch kein Erfolg. „Die Leute haben das damals nicht machen wollen. Jetzt bleibt ihnen keine andere Wahl, wenn sie spenden wollen.“
Maske tragen wird Pflicht
Bei den Blutabnahmen muss generell auf die Hygiene geachtet werden, zusätzlich muss derzeit ein Mund-Nasen-Schutz von den DRKlern und den Spendern getragen werden. „Wer keinen Schutz mitbringt, bekommt von uns einen. Daran soll es nicht scheitern“, betont Daniel Schnell. Auch erkunden sich die Ehrenamtlichen vor der Abnahme nach dem Gesundheitszustand der Menschen und nehmen eine Temperaturkontrolle. Ein Grundsatz ist: „Nur wer sich gesund fühlt und keine erhöhte Temperatur hat, darf sein Blut spenden“, sagt er. Werden Menschen doch noch nach der Abnahme krank, sollten sie sich unbedingt bei der DRK telefonisch melden, damit die Blutkonserven aus dem Verkehr gezogen werden können.
Größere Räume sorgen außerdem dafür, dass der Sicherheitsabstand zwischen den Spendern eingehalten werden kann. „Da achten wir in Zukunft besonders darauf, die größten Hallen der Städte und Gemeinden zu nehmen“, sagt Daniel Schnell. Was es in naher Zukunft aber nicht mehr geben wird, ist die Spielecke für Kinder. „Eltern sollten darauf verzichten, ihre Sprösslinge mitzubringen“, heißt es seitens der DRK. Auch Begleitpersonen müssen draußen warten, um ein Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Kein gemeinsames Essen mehr
Auch der Imbiss, bei dem sich die Menschen nach ihrer Spende mit allerlei Köstlichkeiten stärken konnten, gibt es in dieser Art nicht mehr. Doch mit leerem Magen müssen sie nicht nach Hause gehen. „Wir stellen Lunchpakete bereit, die Personen dann mitnehmen können“, sagt der DRK-Leiter in Wendlingen. Die Zahl der Blutspende-Termine war in letzter Zeit gesunken, da die Nachfrage der Krankenhäuser geringer war. „Durch Corona wurden viele nicht akuten Operationen nach hinten verschoben. Da die Chirurgie jetzt so langsam wieder mit diesen OPs anfängt, steigt auch die Nachfrage nach Blut“, sagt Daniel Schnell.