Esslingen. Am ersten Ferienwochenende findet im Esslinger Tierpark Nymphaea auf der Neckarinsel das Sommerfest statt. So auch dieses Jahr – obwohl klar war, dass wegen der durchwachsenen Wetterprognose die Besucher nicht in Massen strömen werden. „Wenn wir mit einer schwarzen Null rauslaufen, ist das in Ordnung für uns“, sagt Christoph Kässer, der im Verein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Früher war das anders: Als das erste Nymphaea-Sommernachtsfest 1970 vom damaligen Vorstand Helmut Rubanth aus der Taufe gehoben wurde, galt es zum einen, den Tierpark Nymphaea bekannter zu machen, zum anderen ging es aber auch um zusätzliche Einnahmen für den Verein. „Heute sind wir da relativ entspannt, da wir finanziell besser aufgestellt sind“, bekennt Kässer. Rund 165 .000 Besucher verzeichnet der Tierpark mittlerweile pro Jahr, an guten Tagen machen sich bis zu 1800 Menschen auf den Rundweg über die Neckarinsel mit ihren zahlreichen Gehegen und Terrarien.
Neben den Zwergziegen, die immer neugierig ihre Nasen durch den Holzzaun stecken, um Popcorn zu schnorren, sind die Präriehunde, eine nordamerikanische Gattung der Erdhörnchen, die erklärten Publikumslieblinge. Seit einiger Zeit leben sie in Gemeinschaft mit einer fröhlichen Horde Pater-David-Felsenhörnchen. „Das ist sicherlich die entspannteste WG von Esslingen“, meint Kässer. Dieses Jahr haben die Präriehunde sogar zum ersten Mal Nachwuchs – gleich fünf Jungtiere verstärken das lustige WG-Leben: „Die werden wir auch alle erst mal behalten, Platz ist genügend vorhanden“, kündigt Kässer an.
Bald wird der Tierpark noch attraktiver: Mitte nächsten Jahres soll das neue „Aufzuchthaus“ eröffnen. „Der Name orientiert sich am alten Aufzuchthaus, das an dieser Stelle stand“, erklärt Kässer. In den zweistöckigen Neubau kommen Lagerflächen, Büro- und Quarantäneräume sowie ein Sanitärbereich für die Vereinsmitglieder und drei festangestellten Tierpfleger. Im Erdgeschoss sind zum Rundweg hin große Fenster eingebaut, wo Terrarien mit Reptilien und Kleinsäugern aufgestellt werden. Das Gros der Arbeiten wird von den Ehrenamtlichen erledigt, deswegen könne man auch nicht sagen, wann der Neubau fertig ist. „Aber wenn es weiter so gut läuft, sollte Mitte 2026 passen“, so Kässer.