Das Saxofon fasziniert Adrian Planitz bereits seit frühester Jugend. „Die Klangfarben, der Facettenreichtum und die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des Instruments sind einmalig“, schwärmt der in Weilheim aufgewachsene Musiker.
Nach anfänglichem Blockflötenunterricht an der Musikschule Kirchheim wechselte er als 10-Jähriger auf das goldglänzende Instrument. Harry D. Bath, der ehemalige Leiter der Stadtkapelle Kirchheim, hat ihn damals in die Geheimnisse des Saxofonspiels eingeführt. Jahre später sorgte Tanja Heinkel für den weiteren bläserischen Schliff. „Ich spielte in der Jugendkapelle Kirchheim, war Mitglied des Landesblasorchesters Baden-Württemberg und gewann einige Jugend-Musikwettbewerbe“, erinnert sich Planitz an die Anfänge. Damit war der Weg zum Musikstudium vorgezeichnet. Doch zunächst leistete er nach dem Abitur am Kirchheimer Schlossgymnasium ab 2007 Zivildienst im Jugendhaus in Nürtingen - eine prägende Erfahrung für den jungen Mann: „Neben kulturellen und politischen Auseinandersetzungen zwischen Jugendgruppen wurde ich auch konfrontiert mit sozialen Spannungen.“
Der Zivildienst habe seinen Blick aufs Leben ebenso geschärft wie das Studium an der Hochschule für Musik und Theater in München: „Mein Saxofon-Professor André Legros war unerbittlich, forderte technisch und musikalisch das Äußerste und brachte seine Studenten oft an psychische Grenzen“. Musikalisch habe er von dieser harten Linie profitiert - mit seinen Schülern arbeite er jedoch auf einer ganz anderen, freundschaftlichen Ebene: „Ich möchte ihnen die Musik in ihrer ganzen Vielfalt näher bringen.“ Dabei liege der Focus auf der Formung einer brillanten Klangqualität.
Das Musikstudium absolvierte Adrian Planitz sehr erfolgreich: Nach dem Bachelor in Saxofon legte er in München noch einen Master-Abschluss drauf. Zudem bildete er sich an der Hochschule der Künste in Berlin beim renommierten Artemis-Streichquartett in Kammermusik weiter. Zu dieser Zeit spielte Adrian Planitz im Arcis-Saxofonquartett: „Mit dem Ensemble errangen wir einige Musikpreise, traten in zahlreichen Konzerten auf hatten die besondere Ehre, beim Bundespräsidenten in Schloss Bellevue zu spielen“. Doch nach sechs Jahren regte sich der Wunsch nach Neuem: Der rührige Musiker wollte raus aus dem ständigen Termindruck und suchte mehr künstlerischen Freiraum. „Das Arcis-Quartett zu verlassen war eine schwierige, aber richtige Entscheidung“, sieht sich der sympathische Musiker im Nachhinein bestätigt.
Schon bald eröffneten sich neue Perspektiven: Als Stipendiat der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live music now“ spielte er zusammen mit dem Akkordeonisten Zdrako Zivkovic. Als „Duo moderé“ traten sie auch in Behindertenheimen, Gefängnissen und psychiatrischen Krankenhäusern auf: „Wir musizieren heute noch zusammen und überraschen das Publikum mit einem schier grenzenlosen Repertoire: von Klassik, Tango und Balkanmusik bis hin zu Jazz und Pop“. Als weiterer Glücksfall erwies sich die Freundschaft mit Jörn Gropp, den er aus Münchner WG-Zeiten kennt. 2010 formierten sich der Discjockey Gropp und Planitz zu „Saxobeatz“: eine unkonventionelle Kombination, die die Flexibilität eines DJs mit der Passion des Saxofonisten vereint. „Wir gehen auf die Wünsche des Publikums ein und bewahren gleichzeitig die Präsenz der Livemusik“, so das Credo des Duos.
Es gibt kaum einen Anlass, bei dem Saxobeatz noch nicht im Einsatz war - von Auftritten in Luxushotels, Firmenevents und Familienfeiern bis hin zu wilden Abendpartys. Das Geschäft brummt: „Pro Jahr erhalten wir bis zu 500 Anfragen“. Die musikalische Qualität und peppige Show von Saxobeatz sprach sich bis in Promi-Kreise herum: „Wir haben bereits für Felix Magath, Uschi Glas und Reinhold Messner gespielt“, freut sich Adrian Planitz, der gelegentlich auch als Kleindarsteller in Kinofilmen und Fernsehproduktionen zu sehen ist.
Bleibt einem so vielbeschäftigten Künstler noch Zeit für Hobbys? „Ich nehme mir die nötigen Freiräume“, gibt sich Adrian Planitz relaxed. Der leidenschaftliche Sportler ist ein begeisterter Skifahrer und spielt gerne Fußball. Und wenn es die Zeit erlaubt, erkundet er zusammen mit seiner Freundin die Welt.