Das Format erinnert an die kleinen Pixi-Bücher, die bei Kindern seit Jahrzehnten gut ankommen. Drin stecken aber keine Fantasiegeschichten, sondern handfeste historische Fakten: Unter dem Titel „Im Herzen ritterlich“ hat die Stadt Weilheim ein Büchlein gestalten lassen, das die Geschichte der Zähringer erzählt. Es beginnt bei Herzog Bertold I. und seiner Gattin Richwara, führt auf die Limburg und zur Grablege Sankt Peter. Thematisiert wird aber auch die Rolle der Zähringer heute. So sind die zwölf Zähringerstädte in eine Karte eingezeichnet. Erwähnt wird auch der Zähringermarkt, der immer am letzten Samstag im September stattfindet - also am kommenden Wochenende wieder.
„Zum Zähringermarkt dieses Jahr bringen wir das Buch heraus“, informiert Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Die Idee ist im Rahmen der Innenstadtoffensive entstanden, die auch „Stadtmarketing mit Augenzwinkern“ vorsieht. „Geplant war ursprünglich, eine Beilage für die Speisekarten der Restaurants zu entwerfen“, so Züfle. Das habe sich angesichts der unterschiedlichen Formate der Karten aber als schwierig erwiesen. Sandra Schöne, im Rathaus für die Innenstadtoffensive zuständig, hatte schnell eine neue Idee parat: ein liebevoll illustriertes Buch, das die Geschichte der Stadt kurz, aber fundiert wiedergibt. Die Texte erarbeitet hat Gabriele Mühlnickel-Heybach vom Stadtarchiv in Weilheim in Zusammenarbeit mit Kreisarchivar Manfred Waßner. Illustriert wurde „Im Herzen ritterlich“ von Tommy Süssmilch.
Das Buch wird überall dort ausliegen, wo man auch mal ein bisschen Zeit hat, in die Geschichte der Stadt hineinzuschnuppern: in den Restaurants, beim Arzt, beim Friseur oder im Optikergeschäft. Wer sich die Zähringer-Saga ins Bücherregal stellen möchte, kann sie auch kaufen - beim Zähringermarkt und ab Montag, 1. Oktober, im Bürgerbüro des Rathauses, bei Christl in der Marktstraße und in „Das Buch“ in Weilheim.
Das „Marketing mit Augenzwinkern“ ist das letzte von sechs Projekten der Innenstadtoffensive. Und nicht nur das Büchle sorgt für eine unterhaltsame Vermarktung der Stadtgeschichte. „Beim Metzger gibt es jetzt auch Zähringerschinken und Bertoldszipfel zu kaufen“, weiß Johannes Züfle.
Die Innenstadtoffensive war 2014 angestoßen worden, um das Städtle zu beleben. 2015 war eine Stabstelle im Rathaus gegründet und mit Sandra Schöne, der ehemaligen Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins, besetzt worden. Im Rahmen der Innenstadtoffensive wurden ein Kinoverein gegründet, der Evo-Päd-Parcours gebaut und neue Spielgeräte in der Innenstadt aufgestellt. Auch der Zähringermarkt, der Ausbau der Stadtführungen und der lange Einkaufssamstag gehen darauf zurück.