Ob zum Schwimmen, Spazierengehen oder Sonnenbaden: Insbesondere in den Sommermonaten locken die Bürgerseen zahlreiche Besucherinnen und Besucher in den malerischen Talwald. Doch das hinterlässt Spuren: Einweggrillschalen, leere Bierflaschen und Lebensmittelverpackungen – immer wieder lassen Gäste ihren Müll einfach an Ort und Stelle liegen.
Klar regen sich viele auf. Wir regen uns auch auf.
Volker Mangold, erster Vorsitzender der Bürgerseefreunde
Die unschöne Aufgabe, den Abfall aufzulesen und ordnungsgemäß zu entsorgen, bleibt am Ende an den Mitgliedern der Bürgerseefreunde hängen. „Wir sind diejenigen, die den ganzen Dreck wegmachen. Das ist die Verantwortung und das Tun der Bürgerseefreunde“, erklärt Volker Mangold, erster Vorstandsvorsitzender des Vereins. „Das weiß nur kein Mensch.“
Die Ehrenamtlichen investieren jährlich zwischen 2000 und 3000 Arbeitsstunden in die Bereinigung des Geländes. Dazu gehört etwa, die Mülltonnen um den See zu leeren, die Fläche mit dem Traktor abzufahren und den Abfall aufzulesen. Grundsätzlich wird das ganze Jahr über jeden Samstag geputzt; wenn das Wetter gut ist und es dementsprechend mehr Betrieb gibt, sind die Bürgerseefreunde auch unter der Woche – zum Teil mehrmals – auf den Beinen, um vor Ort klar Schiff zu machen.
Nachts entsteht am meisten Dreck
Wie Volker Mangold berichtet, sei die Müllsituation um die Seen so im Normalfall eigentlich ganz gut in den Griff zu kriegen. Es seien in erster Linie die „Spitzenzeiten“ – in den Ferien, an den Wochenenden und an heißen Tagen –, während denen sich die Bürgerseefreunde schwertun, mit dem Aufräumen hinterherzukommen.
„Die Besucher, die tagsüber da sind, verlassen das Gelände eigentlich mehr oder weniger sauber“, meint Volker Mangold. „Die haben ja auch oft Interesse, am nächsten Tag wiederzukommen.“ Anders sehe es oft bei den Gruppen aus, die sich abends oder nachts um die Seen herumtreiben und ihren Platz zum Teil hinterlassen wie ein Schlachtfeld.
„Klar regen sich viele auf. Wir regen uns auch auf“, ärgert sich der Vereinsvorstand. „Wir sind als junge Menschen auch schon zum Partymachen dagewesen, nur wir haben unseren Mist wieder mitgenommen.“ Der Respekt für viele Dinge habe über die Zeit abgenommen, so Mangold. Heute achte man beim Aufenthalt in der Natur generell weniger auf Regelungen oder Verhaltenskodizes. Das gelte zum Beispiel auch für das Fahrradfahrverbot um den See, das nur allzu gerne von den Besucherinnen und Besuchern missachtet werde.
Die Bürgerseen rund um die Uhr blitzsauber zu halten, sei für die Bürgerseefreunde schlichtweg nicht möglich. „Es gibt so viele Leute, die das Naherholungsgebiet nutzen. Wir tun aber unser Möglichstes.“
Volker Mangold appelliert an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen, die sich an den Bürgerseen aufhalten und bittet darum, den eigenen Müll wieder mitzunehmen oder ordnungsgemäß wegzuwerfen. Geholfen sei den Bürgerseefreunden auch, wenn Besucherinnen und Besucher, die Abfall auf dem Boden bemerken, diesen einfach schnell aufheben und in der nächsten Tonne entsorgen. Und natürlich freuen sich die Bürgerseefreunde auch über neue Mitglieder, die dabei helfen möchten, die Schönheit der Seen langfristig zu erhalten.
Mehr Infos zum Verein gibt es online unter www.buergerseefreunde.com.