Region. Im aktuell veröffentlichten ADFC-Fahrradklima-Test 2020 schafften es Kirchheim und Filderstadt erneut nur ins Mittelfeld auf Platz 84 beziehungsweise 19 der fahrradfreundlichsten Städte in ihrer Größe. Leinfelden-Echterdingen, Köngen, Ostfildern, Wendlingen, Nürtingen, Neuhausen und Esslingen schnitten dagegen mit mehr oder weniger ausreichenden Noten noch deutlich schlechter ab. Unzufrieden sind die Radler insbesondere auf den Fildern vor allem mit der Wegreinigung. Als weitere Mängel werden fehlende Angebote öffentlicher Leihräder, fehlende Abstellanlagen und Werbung fürs Radfahren genannt. Lichtblicke gab es bei der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln, der Fahrradförderung und der Wegweisung. Der ADFC Esslingen fordert den flächendeckenden Ausbau des Radwegenetzes mit Mitteln des Bundes.
Radler fühlen sich nicht sicher
Der ADFC-Kreisvorsitzende Thomas Rumpf sagt: „Die Corona-Zeit hat viele Menschen neu auf das Rad gelockt - und wir wollen, dass sich auch die Neuaufsteiger auf dem Rad wohl und sicher fühlen.“ Leider sei das im Kreis nicht überall der Fall: Ungefähr 60 Prozent der Befragten fühlten sich beim Radfahren nicht sicher. Dabei ließe sich schon mit kleineren Maßnahmen die Situation deutlich verbessern, beispielsweise durch konsequente Ahndung von Falschparkern auf Radwegen, mehr Tempo-30-Zonen und Umweltspuren. Das reiche aber laut ADFC nicht. Die Menschen im Kreis Esslingen wollten Straßen, die einladend zum Radfahren seien. Dafür genüge die im letzten Jahr installierten Beschilderung nicht, sondern es sei ein durchgängig nutzbares Radwegnetze notwendig. Der Bund habe mit dem Sonderprogramm Stadt und Land dafür ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt. Mit den aufgestockten Mitteln aus dem baden-württembergischen Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz könne damit ein Fördersatz von 90 Prozent erreicht werden.
Obwohl die Teilnehmer vielfach feststellten, dass in jüngster Zeit der Radverkehr stärker gefördert wurde, habe sich laut ADFC das Fahrradklima seit 2018 nur geringfügig verbessert. Im Durchschnitt hätten die Teilnehmer im Kreis Esslingen die Note „ausreichend (3,9) vergeben. Viele der Befragten bemängelten dabei Konflikte mit Autos und Fußgängern, Hindernisse auf Radwegen und unebene Oberflächen.
Damit die Mobilitätswende nicht im Stau stecken bleibe, fordert der ADFC den Ausbau des Radnetzes voranzubringen: „Es muss heißen: Bauen, bauen, bauen - eine sichere Infrastruktur schaffen und nicht an den Mindestmaßnahmen langhangeln.“ pm