Esslingen. Eigentlich freuen sich die Radler über ihren neuen Weg, den die Stadt an der Zollbergstraße baut. Wäre er an der einen oder anderen Stelle nur nicht so schmal. Die Zweiradlobbyisten haben einmal nachgemessen. Auf der Baustelle kamen sie auf nur zwei statt drei Meter Breite - und an einer Engstelle bremst der Pfosten einer Obus-Leitung die bergauf keuchenden Pedaleure sogar annähernd komplett aus. Nicht einmal einen Meter haben die Radler hier zum Vorbeistrampeln. Die Stadt will jetzt nachbessern.
Dirk Rupp, Vorsitzender des VCD Esslingen meint: „Die Fahrbahn muss dort auf die anfangs geplanten sechs Meter verschmälert werden. So wäre eine Begegnung von bergauf radelnden Eltern mit Kinderanhänger und Fußgängern gefahrlos möglich.“ Thomas Rumpf vom ADFC legt noch eine Schippe drauf. Mit solchen „Schildbürgerstreichen“ schaffe die Stadt ihr Ziel nicht, den Radverkehr bis 2025 zu verdoppeln.
Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht verspricht Abhilfe: Den Mast zu versetzen, sei zwar zu teuer. Aber man werde die Fahrbahn für die Autos und Busse an der betreffenden Stelle auf 6,30 Meter verengen, was den Radlern 1,20 Meter zum Durchkommen bescheren würde. Zudem weist die Stadt darauf hin, dass man immer gesagt habe, nur in dem Streckenabschnitt unterhalb der Ampelanlage auf eine größere Breite für den Fußgänger- und Radweg zu kommen. Oberhalb sei schlichtweg zu wenig Platz dafür. Laut Recherche von Jörg Sanzenbacher vom Bündnis „Esslingen aufs Rad“ ist damit oberhalb der Ampel aber nur noch ein Radweg und kein kombinierter Rad- und Fußgängerweg mehr möglich.
Den Radlern ist es zudem wichtig, dass ihr neuer Weg schnell weitergeführt wird. Die Stadt will dies auch tun. „Langfristig wird eine durchgängige Verbindung zwischen der Pliensaubrücke und der Nellinger Linde geschaffen, die den Zollberg an den künftigen Radschnellweg im Neckartal anbinden wird“, sagt der Sprecher der Stadt, Michael Botsch. biz