Die E-Bike-Region Stuttgart wirbt mit einer 400 Kilometer langen Erlebnistour durch fünf Landkreise
Radspaß ohne Leiden

Mehr als 400 Kilometer auf ­erlebnisreichen Pfaden durch fünf Landkreise. In einzelnen Etappen oder als zusammenhängende Rundtour. Die ­E-Bike-Region Stuttgart lockt mit einem neuen Touren-Portal, einem straffen Netz von ­Verleihstationen und jeder Menge Sehenswürdigkeiten.

Stuttgart. Wer schon immer mal den Naturpark Schönbuch erkunden, sich an der Neckarschleife ein Viertele aus der Steillage genehmigen oder den Biosphärengastgebern auf der Alb einen Besuch abstatten wollte, der kann das jetzt. Ganz ohne Auto, mit eigener Muskelkraft, im Einklang mit der Natur und ohne Angst, sich groß zu verzetteln. Das Radfahren hat auch für weniger sportliche seinen Schrecken verloren, seit der Elektroantrieb in der Zweiradbranche auf dem Vormarsch ist. Das rasant wachsende Heer von E-Bike-Touristen ist für die Wirtschaftsförderer in der Region ein wahrer Schatz, den es zu heben gilt.

Seit Sommer 2014 schon gibt es unter e-bike-region-stuttgart.de ein Online-Portal, das Ausflugswilligen ihre Tourplanung erleichtert. Mit Beginn der Radsaison hat die Region nun einen neuen Streckenplan aufgelegt. Die 400 Kilometer lange Tour-de-force durch die Landkreise Ludwigsburg, Rems-Murr, Göppingen, Esslingen und Böblingen lässt sich in Einzeletappen planen oder als mehrtägige Rundfahrt. Alles, was man dazu braucht, gibt es im Internet. Von der digitalen Karte, von der sich Tracks direkt aufs GPS-Gerät laden lassen, über Einkehr-Tipps, Übernachtungsmöglichkeiten und natürlich Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Wer mit digitaler Technik auf Kriegsfuß steht, braucht nicht daheim zu bleiben: Die Strecke ist seit diesem Jahr neu ausgeschildert.

„Es gibt noch ein paar wenige Stellen, die nicht ganz eindeutig sind“, sagt Stefanie Bläsing, Sprecherin der Tourismusförderung im Esslinger Landratsamt. „Aber daran arbeiten wir.“ Noch gearbeitet wird auch am Tourenportal, das neben der Hauptstrecke auch immer mehr Nebenrouten als Rundtour anbieten soll. „Viele Nutzer sind vor allem an eintägigen Rundtouren interessiert, die man einzeln oder als Ergänzung zur Gesamtstrecke abfahren kann,“ sagt Stefanie Bläsing. In den Landratsämtern will man künftig auch die Landeshauptstadt enger mit ins Boot nehmen. Alternativstrecken etwa, die den Weg zum Stuttgarter Hauptbahnhof weisen, auch das soll es bald geben.

Das neue Angebot weckt Entdeckerlust – in jeder Hinsicht. Nicht nur weil sich bisher unbekanntes Terrain erforschen lässt, auch das Fortbewegungsmittel ist für viele Nutzer neu. Ein E-Bike braucht man nicht zwangsläufig zu besitzen, um den Schwäbisch-Fränkischen Wald, die Weinregion Neckar oder das UNESCO-Biosphärengebiet zu durchstreifen. Dafür gibt es 45 vernetzte Verleihstationen – eine davon auch in Kirchheim – wo sich Mieträder bequem online reservieren und abholen lassen. Wenn unterwegs der Saft ausgeht, ist auch das kein Problem, vorausgesetzt man plant entsprechend vor und weiß, wo die nächste Ladestation zu finden ist. Mehr als 100 gibt es davon, bei Radhändlern oder in Gasthäusern, wo sich die Wartezeit mit einer Einkehr verbinden lässt.

Noch ist vieles neu, auch für die Verantwortlichen in den Landratsämtern. Die Internetseite ist stetig im Wandel. „Wir sind regelmäßig dabei, die Seite zu überarbeiten“, sagt Stefanie Bläsing. „Das Tourenportal soll wachsen, wir wollen mehr Ausflugstipps und generell mehr Informationen bieten.“ Vergangenes Jahr in den Sommerferien ging man an den Start. 2015 soll die erste Richtmarke liefern, wie das Angebot bei den Radlern ankommt. Wer auf die digitale Karte verzichten oder sich unterwegs orientieren will, kann die Radwanderkarte „E-Bike-Region Stuttgart“ im Buchhandel kaufen.