Weilheim · Lenningen · Umland
Regenwetter verhindert Rekordzahlen

Bilanz Freibäder sind ein Magnet für Jung und Alt. In dieser Saison sind die Temperaturen geklettert und gefallen – wie wirkt sich das aus? Von Debora Schreiber und Iris Ruoss

Bei 30 Grad im Schatten geht es zur Mittagszeit auf direktem Weg ins Freibad. Ein Sprung ins kühle, blaue Nass sorgt für Erleichterung, und mit einer Schale Pommes in der Hand kann der Nachmittag entspannt beendet werden – was gibt es Schöneres? Freibäder sind bei strahlendem Sonnenschein

 

Am 7. August war das Wasser deutlich wärmer als die Außentemperatur.
Heiko Blum
Chef des Bad Boller Freibads
 

eine beliebte Anlaufstelle und Treffpunkt für Wasserratten. Bei Regen und Gewitter sieht das aber völlig anders aus. Von sehr hohen Temperaturen mit über 30 Grad bis hin zu regnerischen Tagen inklusive Gewitter war in dieser Saison alles dabei. 

Im Kirchheimer Freibad hat der Mai dem Saisonstart einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Das Wetter hat nicht zum Baden eingeladen“, erzählt Vanessa Palesch von der Stadtverwaltung Kirchheim. Ansonsten verlief die Saison erfreulich – nur im Juli sorgte Regen für einen kleinen Einbruch bei den Besucherzahlen. Wenn die Menschen in den Ferien nach und nach ihre Koffer packen und verreisen, bemerkt das Kirchheimer Freibad einen Rückgang von rund 15 Prozent. Dennoch wurde am Montag, 28. August, die 100 000er-Marke geknackt. Die Stadtwerke hoffen nun auf ein sonnenreiches Saisonende und darauf, die 110 000 Besucher voll zu machen.

 

In den warmen Sommermonaten sind Freibäder beliebter Treffpunkt für Wasserfreunde.  Archiv-Foto: Carsten Riedl

 

 

„Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden“, verrät Elke Rendler von der Stadtverwaltung Weilheim. „Mit fast 40 000 Besuchern und rund 550 verkauften Dauerkarten für Familien, Erwachsene und Kinder hatten wir bislang eine erfreuliche Saison“, sagt Rendler. Der Start im Mai sei wegen des Wetters zwar schleppend gewesen, dafür holten die Monate Juni und Juli mit ihren hochsommerlichen Temperaturen wieder auf.

14 972 Sonne- und Wasserliebende hat es bislang ins Lenninger Freibad gezogen. Im Vergleich: 19 324 Outdoor-Schwimmer waren es zur selben Zeit im letzten Jahr. „Sicherlich hatte die nasskalte Witterung Ende Juli Einfluss auf die Besucherzahlen“, verrät Jana Reichle, Leiterin des Haupt- und Ordnungsamts der Gemeinde Lenningen. „Ein Highlight der Lenninger Freibadsaison war das Fundraising-Event „Badkapp“ – die Besucherzahlen bleiben aber außen vor: Die Gemeinde hat wegen der Gemeinnützigkeit keine eigenen Eintrittsgelder erhoben“, erzählt Jana Reichle. Bleibt zu hoffen, dass das Saisonende gutes Wetter mit sich bringt und an die 27 897 Schwimmerinnen und Schwimmer des Vorjahres angeknüpft werden kann.

„Die Besucherzahlen liegen deutlich unter dem Vorjahr“, sagt Heiko Blum, Chef des Bad Boller Freibads. Im Vergleich zum vergangenen Jahr verzeichnet er ein Minus von 9000. „Mit 43 000 Besuchern haben wir die letzte Freibadsaison beendet“, sagt Blum. Mit Blick auf die nächsten Tage meint er, dass man da noch einiges aufholen könne. 

Die Wetterkapriolen hätten die Besucherzahlen deutlich geschmälert. Als Beispiel nennt der Bademeister den 7. August, bei 15 Grad und Regen kamen nur 38 Wasserratten. „Da war das Wasser deutlich wärmer als die Außentemperatur“, schmunzelt Heiko Blum. Teilweise wurden die Freibadzeiten deshalb eingeschränkt. Die Ferienzeit schlage zu. „Bisher war bei uns alles sehr entspannt“, sagt er. Bei schlechtem Wetter kommen fast ausschließlich die Saisonkarteninhaber.

Auch im Uhinger Freibad liegt man mit bisher 32 100 Besuchern noch deutlich unter Vorjahresniveau. „Das schlechte Wetter hat die Zahlen deutlich gedrückt“, erzählt Sascha Hinz, hätte man beständiges Badewetter gehabt, wäre man jetzt wahrscheinlich schon bei 40 000 Besuchern. Der Sonntag sei tendenziell der besucherstärkste Tag, da kämen bis zu 2500 Wasserratten. In Uhingen gab es zwar keine Randalierer, aber „Freibadeinsteiger“, sagt Hinz, die den Nervenkitzel suchen und sich nachts einschleichen, um sich nackt in die Fluten zu stürzen. „Die wurden von einer Polizeistreife in flagranti erwischt“, schmunzelt der Bademeister.