Region. Die Richter am Stuttgarter Landgericht hatten am zweiten Verhandlungstag nach der Zeugenvernehmung (wir berichteten) bereits angekündigt, dass es mit dem Urteil schnell gehen werde. Zunächst auf den ersten Juni terminiert, ging es aber noch schneller. Noch am Freitagabend lautete das Urteil für den 37-jährigen Immobilienmakler Ferdinand G. aus dem Landkreis Esslingen auf fünf Jahre und sechs Monate wegen Betrug und Urkundenfälschung. Damit kam der Angeklagte glimpflich davon, denn ohne Geständnis wären acht bis zehn Jahre drin gewesen, sagte die Staatsanwältin. Nur das Geständnis habe dem 37-Jährigen diese hohe Haftstrafe erspart. In dem Prozess ging es um Millionen Euro Anzahlungen für den angeblichen Kauf jedoch unverkäuflicher Villen auf der Balearen-Insel Mallorca.
Zusammen mit dem Gericht handelte der Angeklagte die Modalitäten seiner Wiedergutmachung des Schadens aus. Er habe bereits ein entsprechendes Schuldanerkenntnis unterschrieben. Ob dies für die Rückzahlungen an die Geschädigten reicht, ist unklar. Laut dem Urteil jedenfalls werden – rein symbolisch – 2,112 Millionen Euro aus seinem Vermögen eingezogen.
Die Staatsanwältin hatte in ihrem Plädoyer sechs Jahre beantragt, also jene Strafe, die bereits am ersten Prozesstag zwischen Gericht und dem Angeklagten als Gegenleistung seines umfassenden Geständnisses unterbreitet wurde. Allerdings dürfte für den 37-Jährigen damit noch nicht alles erledigt sein, denn die spanischen Behörden ermitteln ebenfalls wegen Betrugsverdachts. Auch seine Ehefrau, die als faktischer Geschäftsführer in seinem Büro auf Mallorca fungierte, erwartet ein Verfahren wegen Beihilfe zum Betrug. Bernd Winckler