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Riesige Kaninchen und dösende Hühner: Majestäten lassen bitten

Tierschau Der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Notzingen hat mit einem Hock seine schönsten Jungtiere gefeiert. Edle Hühnerrassen und fesche Kaninchen wurden bewertet. Von Helga Single

Er ist schneeweiß und hat knallrote Augen, ist so groß wie ein Mops mit riesengroßen Ohren. So stellt man sich den Osterhasen vor. Doch der weiße Mümmelmann ist ein Deutscher Riese und gehört zu den hochdekorierten Tieren, die beim Hock des Kaninchen- und Geflügelzuchtvereins Notzingen-Wellingen vorgestellt und bewertet wurden. Wer sein Gewicht von 8,6 Kilogramm bei einem Quiz erraten hat, konnte Gutscheine oder ein Fünf-Liter-Bierfass gewinnen.

Andere braun-schwarze Schönheiten mit stehenden oder hängenden Ohren streckten sich in ihren Käfigen oder mümmelten genüsslich vor sich hin. Die Tiere gehören zu den blauen Holicer, den deutschen Kleinwiddern, den Kleinchinchillas oder eben zu den Deutschen Riesen, wie das stattliche fünf Jahre alte weiße Exemplar, das keinen Namen hat. Ihnen gegenüber waren die Junghennen aufgestellt, die bei den warmen Mittagstemperaturen lieber still vor sich hindösten.

„Noch sind nicht allzu viele Gäste im Festzelt. Aber gegen Abend, wenn der Musikverein Notzingen aufspielt, wird sich das ändern“, weiß Manuel Schranner, der erste Vorsitzende des Vereins, aus Erfahrung. Alle ausgestellten 27 Zwerghühner kommen aus seiner Zucht. Über den Opa, der Brieftauben züchtete, sei er auf das Federvieh gekommen, berichtet Manuel Schranner. Für seine Leidenschaft verzichtet er gern mal auf den Urlaub. Früher hatte er an die 250 Tiere, heute nur noch 35. „Das macht schon Arbeit“, und es ist inzwischen kein günstiges Hobby mehr, weil die Preise von Legemehl und Getreide nach oben geschossen sind – doch von den Tieren bekommt man so viel zurück.

Zucht ist Männer-Tradition

Im Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Notzingen gibt es noch sechs oder sieben aktive Züchter von insgesamt 73 Mitgliedern. Sie hätten die gleichen Probleme mit dem Nachwuchs wie alle anderen Vereine, erzählt Manuel Schranner. Zu Hause vor sich hin zu daddeln sei eben bequemer, glaubt er. Die Männer im Verein sind in der Überzahl und übernehmen das Hobby oft von ihren Vätern.Zwei Mal im Jahr gibt es Schauen von Geflügel und Kaninchen. Die Jungtierschauen machten den Anfang. Im Herbst folgt die große Lokalschau, die in diesem Jahr etwas Besonderes sein wird, denn der Verein blickt auf das 100-jährige Bestehen.