Ritter Siegmund Gundelfinger, alias Wolfgang Gorazda, hat den Schülern und Schülerinnen der Werkrealschule Lenningen einen interessanten Einblick in eine Zeit gegeben, die oft von Mythen und übertriebenen Erzählungen geprägt ist. Es ist faszinierend, wie die Kinder eine direkte Verbindung zum Leben im Hochmittelalter, besonders im Zeitraum von 1066 bis 1270, herstellen konnten.
Die Zeitreise führte den Schülerinnen und Schülern vor Augen, dass vieles im Leben der Menschen nicht so dramatisch war und die Strafen nicht so schrecklich ausfielen wie im Volksmund beschrieben. Bestraft wurde meist mit Schandstrafen am Pranger oder mit dem Schandbrett, dem „Pranger to go“, oder mit Schandmasken. Diese öffentlichen Bloßstellungen sollten vor allem die soziale Schande und nicht so sehr körperliche Schmerzen hervorrufen. Auch das Ritterbild, das durch Filme und Geschichten oft glorifiziert wird, wird hier entmystifiziert – tatsächlich war es ein Leben voller harter Arbeit und Disziplin.
Ausrüstung zum Anfassen
Besonders spannend für die Kinder war die Ausrüstung, die Schutzkleidung und die Waffen der Ritter. Allein das Kettenhemd wiegt 15 Kilogramm und konnte von den Kids nur mit Anstrengung auf den Armen gehalten werden. Auch die Eisenhelme mussten sehr stabil und entsprechend massiv gebaut sein. Das bot den Schülerinnen und Schülern eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen, wie anstrengend und gefährlich das Leben eines Ritters wirklich war.
Der sicher spannendste Moment für die Kinder während dieser Zeitreise war, als sich beim Schwertkampf besonders Mutige mit Siegmund messen konnten. Obwohl sich einige Jungritter und Jungritterinnen furchtlos dem Kampf stellten, war der kampferprobte Ritter dabei immer Herr der Lage. So blieben alle gesund und unversehrt und bedankten sich am Ende des Vormittags mit kräftigem Applaus bei Ritter Siegmund. pm