Weilheim und Umgebung
Rosenloh: Noch kein Durchbruch bei den Grundstücksverhandlungen für Gewerbegebiet

Wirtschaft Zu viele Zögerer: Beim Ankauf der benötigten Flächen kommt die Stadt Weilheim nur schleppend voran. Von Bianca Lütz-Holoch

Der Durchbruch bei den Grundstücksverhandlungen für das Gewerbegebiet Rosenloh in Weilheim ist bisher ausgeblieben. „Es geht voran“, sagte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle, stellte aber im gleichen Atemzug klar: „Wir brauchen noch mehr Mitwirkungsbereitschaft bei noch mehr Eigentümern.“ Stadtrat Rainer Bauer (UWV) hatte den Rathauschef während der Gemeinderatssitzung um Informationen zum aktuellen Stand der Verhandlungen gebeten. Schließlich sei im Städtle bekannt, dass es noch allzu viele „Zweifler und Zögerer“ gibt.

 

Wenn sich auf der Zeitschiene etwas zerschlägt,
ist das ganze Konstrukt hinfällig.
Johannes Züfle
Bürgermeister von Weilheim
 

„Ich werbe dafür, dass sich noch mehr Eigentümer zeitnah entscheiden“, richtete Johannes Züfle einen Appell an all diejenigen, die Flächen im Rosenloh besitzen und sich noch nicht zu einem Verkauf durchringen konnten. Denn zum einen gebe es gewisse Fristen in den bisher abgeschlossenen Kaufverträgen, die nicht endlos gelten. Zum anderen beruhe die Preiskalkulation darauf, dass mindestens zwölf Hektar zusammenhängende Fläche an eine Firma gehen – konkret ist das in dem Fall der Naberner Brennstoffzellenhersteller Cellcentric, der auf 15 Hektar mit dem „Klimawerk“ eine der größten Brennstoffzellenfabriken Europas bauen möchte. „Wenn sich aber auf der Zeitschiene etwas zerschlägt, dann ist das gesamte Konstrukt hinfällig“, stellte der Bürgermeister klar. Dann könnte das Gewerbegebiet für alle scheitern.

Für alle gilt der gleiche Preis

Einen Grund, mit der Unterschrift zu zögern, gibt es aus Sicht des Rathauschefs nicht: „Die Dinge liegen entscheidungsreif auf dem Tisch“, sagte er. Beim Bürgerentscheid im April hatten 70 Prozent der Weilheimer für das Gewerbegebiet und die Ansiedlung von Cellcentric gestimmt. Ebenfalls wichtig: In die Verträge ist die „Meistbegünstigtenklausel“ eingebaut. Das heißt: Egal, ob jemand als erster oder als letzter unterscheibt – für alle gilt der gleiche Quadratmeterpreis.

Seit zwei Jahren verhandelt die Stadt mit den rund 300 Eigentümern. Ende Mai hatte Johannes Züfle bekannt gegeben, dass die Stadt rund 75 Prozent der benötigten Flächen erworben habe. Er räumte aber auch ein, dass mit den übrigen 25 Prozent der schwierigere Part folge. So wollen einige Eigentümer schlicht nicht verkaufen, bei anderen erschweren ein Wohnort im Ausland oder Erbfälle die Verhandlungen.