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Saisonale Ernährung: Je grüner der Rhabarber, desto saurer

Serie Superfood muss nicht von weither kommen. Es kann auch auf heimischen Feldern oder im Garten wachsen. Dieses Mal geht es um den Rhabarber.

Die ursprüngliche Heimat des Rhabarbers ist Tibet. Botanisch gesehen ist er ein Gemüse. Und Saison hat er – je nach Wetterlage – von Ende März, Anfang April bis in den Juni. Zum Verzehr geeignet sind die entweder grünen oder rötlichen Stängel. Und die Farbe ist es auch, die den kleinen Unterschied im Geschmack macht. Denn die roten Stängel sind weniger säuerlich als die grünen. Die rote Färbung mancher Sorten kommt durch die sogenannten Anthocyane. Das sind Farbstoffe, die den gesundheitsförderlichen sekundären Pflanzenstoffen zugerechnet werden. Verantwortlich für den leicht säuerlichen Geschmack sind Apfel- und Zitronensäure. Daneben enthält Rhabarber auch reichlich Oxalsäure, von der mehr im grünen Rhabarber enthalten ist. Wer das Stielgemüse in Maßen verzehrt, dem macht es keine Probleme. Wer jedoch an Nieren-, Gallensteinen, Gicht oder Rheuma leidet oder die Neigung zu Steinbildung hat, der sollte das Gemüse besser meiden oder den Arzt oder die Ärztin des Vertrauens um Rat fragen. Darüber hinaus kann die Umwandlung der Oxalsäure im Körper zu Kalzium-Mangel führen, was negativ für den Knochenstoffwechsel ist. Deshalb sollte Rhabarber immer mit kalziumreichen Milchprodukten verzehrt werden. Doch es gibt auch viel Gutes über die Stängel zu berichten: Die Vorzüge der enthaltenen Apfel- und Oxalsäure sind ihre Wirkung gegen schädliche und krankmachende Bakterien in Magen und Darm. Außerdem bringen sie zusammen mit dem ebenfalls vorhandenen Ballaststoff Pektin die Verdauung in Schwung, weshalb Rhabarber auch als ein sanftes Abführmittel natürlichen Ursprungs gilt. Darüber hinaus enthalten die Stängel ganz viel Vitamin C und das wichtige Vitamin K. Cornelia Wahl