Gemeindefinanzen
Sattes Plus statt kleines Minus

In Holzmaden stellt sich die Finanzsituation besser dar als Ende vergangenen Jahres befürchtet. Für das Großprojekt „Seestraße“ hat der Gemeinderat den nächsten Schritt beschlossen. 

Das große Projekt für die kommenden Haushalte: Der Neubau des in die Jahre gekommenen Kindergartens Seestraße.  Foto: pr

In wirtschaftlich eher angespannten Zeiten kommt aus Holzmaden mal eine gute Nachricht: Die Lage bei den Gewerbebetrieben in der Urweltgemeinde ist für das laufende Jahr offenbar deutlich besser als angenommen. Gegenüber den Planzahlen aus dem vergangenen Oktober darf sich Bürgermeister Florian Schepp nach aktuellen Hochrechnungen über eine deutliche Verbesserung freuen. Das geht aus dem Finanzzwischenbericht hervor, der jetzt vorgestellt wurde.

Einen großen Anteil daran hat die Entwicklung der Gewerbesteuer. Statt 1,7 Millionen Euro im Ansatz der Haushaltsplanungen

Wir sind permanent dabei, die erforderlichen Stellschrauben zu justieren.

Florian Schepp betont, dass die Gemeinde ihre ­Finanzen im Griff hat.

im Oktober 2024 ergeben aktuelle Hochrechnungen 2,23 Millionen Euro, was ein Plus von 600.000 Euro bedeuten würde. Auch die Erträge aus den Abwassergebühren sind gestiegen.

 

Einsparungen bei Ausgaben

Die aktuell berechneten Einsparungen auf der Ausgabenseite beim Unterhalt gemeindeeigener Grundstücke und Infrastruktur in Höhe von rund 223.000 Euro verbessern das Ergebnis zusätzlich. Damit ist es der Gemeinde gelungen, den Ergebnishaushalt statt mit einem negativen Ergebnis von −144.000 mit einem beachtlichen Plus von insgesamt 817.800 Euro abzuschließen. 

Entsprechend positiv fallen die Reaktionen aus. „Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir unsere Rücklagen und die Liquidität weiter erhöhen können und damit auch für die anstehenden Jahre Handlungsspielräume haben werden“, sagt Florian Schepp. Das freut den Schultes natürlich: „Die signifikante Erhöhung unserer Liquidität um über ein Drittel ist bemerkenswert und tut uns natürlich auch perspektivisch gut.“ Auch Gemeinderat Rainer Stephan stimmt zu: „Es kann nicht besser laufen.“ In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass Holzmaden seine Rücklagen auf rund 7,14 Millionen Euro erhöhen kann.

 

„Generalplaner“ gesucht

Ein Großteil der Investitionen für dieses Jahr fließt in den Neubau des Kindergartens Seestraße, der sich aktuell noch in der Vorbereitung befindet. Für das laufende Haushaltsjahr sind 200.000 Euro vorgesehen. Ein Teil davon wird in die Generalplanerleis­tungen fließen. Der Gemeinderat hat sich bereits in einer früheren Sitzung für den Generalplaner entschieden, und der muss nun gefunden werden. Nachdem man gemeinsam die Kriterien festgelegt hat, was der Generalplaner künftig genau leisten muss, kann nach dem Beschluss die offizielle Ausschreibung beginnen. Betreut wird die Gemeinde dabei vom Stuttgarter Büro Ernst2 (Ernst Quadrat).

Bei der Gesamtsumme liege man laut Bürgermeister Florian Schepp bei rund sechs Millionen Euro. Die Gemeinderäte Isabell Wißt (FWV) und Michael Liebrich (HBL) fragten, ob es möglich sei, die Baukosten zu verringern. Sowohl Frank Henkel vom Büro Ernst2 als auch Florian Schepp verneinten dies. Der Schultes erinnerte die Gemeinderäte daran, dass sie in der vergangenen Sitzung für eine viergruppige Kita stimmten, während die Verwaltung drei Gruppen vorgeschlagen hatte. Bei der Faustformel „1,5 Millionen Euro pro Gruppe“ komme man eben auf diesen Betrag, so der Bürgermeister. Konkret sehen die Planungen derzeit Baukosten von 5,9 Millionen Euro vor. 

Der Beschluss zur Ausschreibung mit den entsprechenden Kriterien fiel danach einstimmig aus.