Elterntaxis
Schlierbach: Neue Regelung soll Verkehr beruhigen

Ein Praxisversuch mit Einbahnstraßenregelung auf dem Parkplatz an der Schlierbacher Dorfwiesenhalle soll das Verkehrschaos reduzieren. Bürgermeister Krötz empfiehlt den Fußweg zur Schule. 

Elterntaxis sorgen für gefährliche Situationen vor Schulen. Foto: Carsten Riedl

Landauf, landab sorgen sie für gefährliche Situationen und Verkehrschaos vor Schulen: Elterntaxis. Schlierbach ist da keine Ausnahme. „Auch bei uns gibt es immer wieder Situationen, die gelinde gesagt aufregend sind“, weiß Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz vom Parkplatz an der Dorfwiesenhalle zu berichten. Der liegt verkehrsgünstig zur Grundschule, die direkt über einen Fußweg erreichbar ist.

Das Problem: Der Parkplatz hat zwei Zufahrten, die natürlich beide genutzt werden, je nachdem, aus welcher Richtung der Parkplatz über die Dorfwiesenstraße angesteuert wird. Und gerne werden die Schulkinder auch direkt bis zum Anfang des Fußwegs gefahren, der an der südöstlichen Ecke des Parkplatzes beginnt. Dort knubbelt sich dann während der Stoßzeiten zu Schulbeginn und -ende der Verkehr aus beiden Richtungen.

Bis zu den Sommerferien befristet

Die Gemeinde startet nun einen Praxisversuch, um die Situation zu entzerren. Dafür wird, zunächst bis zu den Sommerferien befristet, der Parkplatz mit einer Einbahnstraßenregelung versehen. Einfahren können wird man dann nur noch über die westliche Zufahrt direkt an der Dorfwiesenhalle, die östliche Zufahrt wird zur alleinigen Ausfahrt. So soll der Begegnungsverkehr auf dem Parkplatz vermieden und der Verkehrsfluss besser werden. „Auf das Ergebnis der Einbahnstraßenregelung bin ich sehr gespannt“, sagt Bürgermeister Krötz.

Da viele Autofahrer ihr Fahrzeug gerne auch länger auf dem Parkplatz stehen lassen, sollen außerdem die Parkplätze auf der Südseite zum Sportplatz hin eine Parkscheibenregelung bekommen: In der Zeit zwischen 7 und 16 Uhr darf dort nur noch für eine halbe Stunde geparkt werden. Die Gemeinde hofft so, Parkplätze für die Elterntaxis frei zu halten.

Eltern parken chaotisch

„Vielleicht wird man noch ein wenig nachjustieren müssen – aber die Einbahnstraßenregelung ist insgesamt eine gute Idee“, beurteilte Marco Emmert (CDU) die Maßnahme. Catja Brande (FUW) erinnerte daran, sich nicht nur auf die Grundschule zu konzentrieren, sondern auch die Eltern der Gemeinschaftsschülerinnen und -schüler zu informieren: „Auch von diesen Schülern parken viele Eltern chaotisch.“ Der Bürgermeister wiederum richtete einen Appell an die Eltern: Diese sollten ihre Kinder besser zu Fuß in die Schule schicken und nicht mit dem Auto fahren.

Damit die Schulkinder in Schlierbach einen möglichst sicheren Fußweg in die Schule nehmen können, hat die Gemeinde zusammen mit der Grundschule eine neue Schulwegeempfehlung erarbeitet. Hier sind die besten Fußwege aus den unterschiedlichen Teilen des Orts zur Schule hin beschrieben und gefährlich Stellen extra markiert und mit Hinweisen versehen.

Hinweise von Schülerinnen und Schülern

Das Besondere an dem neuen Empfehlungsheftchen ist: Viele der Hinweise stammen von den Schülerinnen und Schülern der Klassen drei und vier der Grundschule selbst. Sie haben im Rahmen eines Projektes ihre Schulwege aufgezeichnet und unübersichtliche Stellen auf der Karte markiert.

„Die Kinder haben da auch Punkte angemalt, die mir aus meiner erwachsenen Perspektive gar nicht so unübersichtlich vorgekommen sind“, zeigte sich Krötz beeindruckt. Von daher sollten Eltern nicht allzu erschrocken sein über die vielen Gefahrenstellen, die in der Ortskarte der Schulwegeempfehlung markiert sind: „Wir haben die Hinweise der Kinder natürlich mit aufgenommen.“