Elero verlagert seine Produktion mit 300 Arbeitsplätzen ins Gewerbegebiet „Beim Schopf“
Schlierbach nutzt seine Chance

Die Firma Elero zieht von Beuren nach Schlierbach und beschert dem Landkreis Göppingen damit einen Zuwachs von 300 Arbeitsplätzen.

Axel Raisch

Schlierbach. Made in Germany ist nicht nur eines der Erfolgsgeheimnisse des eigenen Angaben zufolge größten Herstellers von Antriebstechnik für Rollladen und Sonnenschutz in Deutschland, sondern auch ein in den Unternehmensleitlinien von Elero festgelegtes Prinzip. Mehr als eine Million Antriebe werden derzeit jährlich in Beuren gefertigt. Bislang. Denn dort stößt die zum italienischen Nice-Konzern gehörende Firma an ihre räumlichen Grenzen.

Bis Ende 2017 soll daher der Umzug an den neuen Firmensitz in Schlierbach abgeschlossen sein. Dort entsteht ab den kommenden Wochen auf einem 16 600 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet „Beim Schopf“ ein rund 8,5 Millionen teurer Neubau, den Schlierbachs Bürgermeister Paul Schmid auch architektonisch gelungen findet. Es ist bereits der zweite Umzug in der noch relativ jungen Firmengeschichte. Gegründet worden war die Firma Elero 1964 in Kirchheim, 1987 erfolgte der Umzug nach Beuren, seit 2011 gehört man zum italienischen Nice-Konzern. Außerdem wird ein Zweigwerk im thüringischen Pößneck mit rund 150 Mitarbeitern betrieben.

Um gegen die weltweite Konkurrenz, gerade auch aus dem asiatischen Raum, mit einer in Deutschland beheimateten Produktion bestehen zu können, müsse nach dem „Lean-Prinzip“ gefertigt werden, erklärt Marco Linkenheil, kaufmännischer Leiter von Elero. „Das heißt, wir müssen schneller und besser sein“, so Linkenheil weiter. Deshalb werde weitgehend nach Bedarf und nicht an großen Produktionsstraßen gefertigt, erklärt Pressesprecherin Inge Rappold. Um diese Strategie effektiv umsetzen zu können, würden flache, einstöckige Produktionsgebäude benötigt. „Dies lässt sich an unserem neuen Standort Schlierbach sehr gut umsetzen“, betont Marco Linkenheil.

Doch das war nicht der einzige Grund für die Entscheidung zugunsten von Schlierbach. Etliche Gemeinden hätten einen Zuzug der Firma gerne gesehen, erzählt der kaufmännische Leiter. Entscheidend war neben der Tatsache, dass die vorwiegend im Raum Kirchheim beheimateten Mitarbeiter weiterhin einen kurzen Anfahrtsweg haben sollten, das große Engagement von Verwaltung und Gemeinderat in Schlierbach. „Bürgermeister Schmid und der Gemeinderat haben sich mehr um uns bemüht als andere, sie haben einen 1A-Job gemacht“, lobt Linkenheil. Alle Fraktionen des Schlierbacher Gemeinderates hätten die bisherige Produktionsstätte in Beuren besucht, sich umfassend informiert und sehr großes Interesse gezeigt. Nach Monaten intensiven Austauschs und entsprechender Verhandlungen sei dann Ende vergangenen Jahres alles in trockenen Tüchern gewesen – zur Zufriedenheit aller. „Wir passen zu Schlierbach und Schlierbach passt zu uns“, freut sich Marco Linkenheil.

Schlierbachs Bürgermeister Paul Schmid sieht in dem Zuzug eine weitere Aufwertung seiner Gemeinde. Rund 300 ganz unterschiedliche Arbeitsplätze mit verschiedensten Anforderungen seien ein Gewinn für Schlierbach. Zukunft und Wachstumspotential sieht er gerade auch in den Produkten der Firma Elero, die heutzutage auch aus Gründen des Einbruchschutzes mehr und mehr gefragt seien. Eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten habe die Firma Elero bereits in ihre Planungen mit aufgenommen.

Mit dem Gewerbegebiet „Beim Schopf“ hat Schlierbach vor wenigen Jahren ein bereits bestehendes Gewerbegebiet erweitert und durch eine eigene Zufahrt zur B297 attraktiv gestaltet. Auch nach dem Zuzug der Firma Elero gibt es dort weitere freie Ansiedlungsflächen.