Schlierbach. Eingebracht worden war der Haushalt noch im vergangenen Jahr, im Januar hatten die Fraktionen ihre Anträge zum Haushaltsplanentwurf gestellt. Mittlerweile ist auch klar, wie sich die in der Zwischenzeit erfolgte Anpassung der Kreisumlage auf 36 Prozent auf den Schlierbacher Haushalt auswirken wird: Nochmals 33.700 Euro mehr muss die Gemeinde an den Landkreis abführen, was die Summe auf nunmehr 2,426 Millionen Euro erhöht. Kämmerer Andreas Barner hatte bei der Erstellung noch mit einer Erhöhung um drei Prozent geplant, sind es nun qua Kreistagsbeschluss 3,5 Prozent geworden.
Auch die nun beschlossenen Anträge der Gemeinderatsfraktionen gehen ins Geld. 50.000 Euro für Planungskosten für die von beiden Fraktionen als dringend notwendig erachtete Erweiterung der Mensa für Schule und Kindergarten werden nun zusätzlich im Haushalt vorgesehen. Auf Antrag der Freien Wähler beschloss der Gemeinderat, weitere PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Dächern installieren zu wollen. Hierfür wurden weitere 60.000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Auch das gemeindeeigene Förderprogramm für Balkonkraftwerke geht in veränderter Form weiter. In den beiden vergangenen Jahre hatte die Gemeinde die Anschaffung von bis zu 40 Balkonkraftwerken mit je 150 Euro unterstützt. Nun wird die Förderung auch auf Batteriespeicher ausgeweitet: In diesem Jahr können bis zu 20 Speicher mit je 200 Euro und 30 Balkonkraftwerke mit 150 Euro gefördert werden. Kostenpunkt: 8500 Euro.
Beim Thema Bevölkerungsschutz und Vorsorge ziehen beide Fraktionen und die Verwaltung gemeinsam an einem Strang: Der Antrag der CDU-Fraktion, für alle Haushalte in Schlierbach eine gedruckte Handreichung dazu, was im Falle eines längeren Stromausfalls zu tun ist, zu erstellen, fand ebenso eine Mehrheit wie der Antrag der Freien Wähler, zur Verbesserung des Hochwasserschutzes im Bereich der Schule und der Dorfwiesenstraße zusätzliche Mittel im Haushalt vorzusehen. Anstatt der ursprünglich von der FUW geforderten 5000 Euro schlug die Verwaltung vor, diesen Betrag auf 10.000 Euro zu erhöhen, was einstimmig beschlossen wurde.
Insgesamt waren zwölf Anträge der CDU-Fraktion und weitere 15 Anträge der Freien Wähler abzuarbeiten, was Bürgermeister Sascha Krötz zu einer sehr grundsätzlichen Kritik veranlasste. „Der Haushaltsplanentwurf, der von der Verwaltung eingebracht wurde, ist bereits voll von wichtigen Projekten – und die alleine sind schon ein brutales Arbeitspensum. Deshalb hat uns die Menge an Haushaltsanträgen gelinde gesagt stutzig gemacht. Denn das sorgt bei uns im Haus für Kopfzerbrechen, wie das alles für uns machbar sein soll.“ Die Verwaltungsmitarbeiter seien voll ausgelastet, so der Rathauschef. Da müsse er sich nun schützend vor seine Mitarbeiterschaft stellen: „Ich denke nicht, dass das alles von heute auf morgen machbar ist.“
Der Gemeinderat verabschiedete den Haushalt 2025 am Ende einstimmig. Inklusive aller Änderungen und beschlossenen Anträge wird der Ergebnishaushalt nun ein Minus von rund 210.000 Euro aufweisen, der Finanzhaushalt am Jahresende hingegen mit einem leichten Plus von 213.000 abschließen. Die Gemeinde wird auch zum Jahresende 2025 schuldenfrei bleiben. Kämmerer Andreas Barner rechnet damit, dass sich die Liquidität der Gemeinde zum Jahreswechsel auf rund 5,1 Millionen Euro belaufen wird – der Gemeindesparstrumpf ist also noch gut gefüllt.
