Bereits am Freitag ging die 100-Jahr-Feier des Musikvereins mit dem traditionellen Fassanstich durch Bürgermeister Sascha Krötz, dem Massenchor der drei Schlierbachs sowie den Musikfreunden des Musikvereins Lindorf los. Am Samstag ließ es dann die Partyband „Allgäuwild – Musik von Lack bis Leder“ krachen, ihr Musikprogramm mit Showeinlagen wurde von Max und Zoe mit dem neuen Trendwort „sui“ bezeichnet, was bedeutet, dass da „etwas unfassbar Gutes passiert ist“.
























So sehen es auch die im Ort verteilten Zaungäste beim Umzug am Sonntag, bei dem man sich als Fremder die Augen reibt: Drei Musikvereine in der 3928 Einwohner großen Gemeinde Schlierbach, das kann doch nicht wahr sein? Doch bei genauerem Hinschauen wird klar, dass sich unter den 27 Gruppen und Organisationen – darunter 19 aus Schlierbach – noch zwei Namensvetter aus Oberösterreich sowie dem Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern befinden.
Die zweijährige Planungsphase des Musikvereins Harmonie hat sich gelohnt. Unter anderem laufen Musikfreunde aus Hagelloch, die schon beim Sonntagsfrühschoppen mitwirkten, und Musikvereine aus Albershausen, Hattenhofen, Hochdorf und Notzingen-Wellingen mit. Pauken und Trompeten – den Zuschauern gefällt’s, bis auf den knapp drei Monate alten Leon aus Geislingen, der nahezu alles verschlafen hat.
„Gut seht ihr aus, und das bei der Hitze“, ruft Monika Rommel gutgelaunt dem „Chörle“ zu. Kaum ist der rum ums Eck, feuert sie die jungen Fußballer an: „Jungs, ihr seid super, die nächste EM kommt bestimmt, und ihr seid dann am Start“, ruft die Betreuerin in der Grundschule ihren Schützlingen zu. Für Monika Rommel ist es wichtig, dass die im Umzug mitwirkenden Kinder „geehrt und gelobt“ werden. Sie sagt: „Die Vereine haben immer weniger Nachwuchs.“ Nach dem einstündigen Umzug geht es auf den Festplatz, wo sich alle stärken können.