Verkehr
Schlierbacher Ortsdurchfahrt wieder frei

Nach genau sieben Monaten Bauzeit ist es am 21. Dezember soweit: Die Sanierung der Gaiserstraße in der Ortsmitte ist dann abgeschlossen und die Straße wieder frei. 

Frisch asphaltiert und mit neuen Markierungen versehen: Die Gaiserstraße zeigt sich im runderneuerten Gewand. Foto: Volkmar Schreier

Die Steine, die Dr. Matthias Kühnle, Besitzer der Schlierbacher Alb-Apotheke vom Herzen fallen, sind förmlich zu hören. Seit dem 21. Mai war die Gaiserstraße für Sanierungsarbeiten gesperrt, die Apotheke befand sich mitten im Baustellengelände. Die Folge: Rund 25 Prozent weniger Kundschaft im Durchschnitt, denn die Apotheke war nur sehr eingeschränkt zugänglich. Und in der letzten November- und der ersten Dezemberwoche dann das große Finale: Die Vollsperrung für die abschließenden Asphaltarbeiten sorgte für einen weiteren Rückgang der Kundschaft. „Diese beiden Wochen waren hart, wir hatten praktisch 70 Prozent weniger Kundschaft.“ Und so wie dem Apotheker erging es auch den anderen Gewerbetreibenden an der Gaiserstraße.

Doch nun ist die Baustelle im Schlierbacher Ortskern praktisch Geschichte. Seit dem zweiten Adventswochenende ist die Fahrbahn asphaltiert und auch die Straßenmarkierungen wurden in den letzten Tagen aufgebracht, so dass pünktlich zum Start der Weihnachtsferien am 21. Dezember das Durchfahrtsverbot wieder aufgehoben werden kann. Dann verkehrt auch die Buslinie wieder auf ihrer angestammten Route.

Baumaschinen unterwegs

„Dadurch, dass in der Kirchstraße noch gebaut wird, wollten wir die Durchfahrtsbeschränkung noch nicht komplett aufheben – da fahren eben noch schwere Baumaschinen rum“, erläutert Bürgermeister Sascha Krötz, warum derzeit trotz fertiggestellter Fahrbahn noch ein „Anlieger frei“-Schild die Teilabsperrungen ziert.

Knapp über 200 Meter lang ist der Abschnitt der Gaiserstraße zwischen dem Abzweig zur Kirchstraße und der Kreuzung Wolfstraße mit Hattenhofer Straße und Seestraße, der nun saniert wurde. Rund 1,15 Millionen Euro haben die Arbeiten gekostet. Diese Kosten teilen sich die Gemeinde und der Landkreis. Dieser zahlt für die Fahrbahndecke rund 200.000 Euro, vom Land kommen nochmals 500.000 Euro an Zuschüssen, weil der Sanierungsabschnitt im Sanierungsgebiet Ortskern III liegt. Die übrigen rund 450.000 Euro trägt die Gemeinde. Saniert wurden neben der Fahrbahn selbst im Untergrund Strom- und Telekommunikationsleitungen, Gehwege und Randsteine. Auch der Rohrbrunnen an der Kreuzung zur Wolfstraße wird komplett neugestaltet.

Dazu wird im gleichen Zug die Kirchstraße ebenfalls einer Generalüberholung unterzogen. Dort wurde die Wasserleitung ausgetauscht und die Parkplätze längs der Straße zum Farrenstall hin neu angelegt. Auch hier sind die Arbeiten praktisch im Zeitplan. Ob auch dort noch in diesem Jahr asphaltiert werden kann, ist aber witterungsabhängig. Sollte Petrus kein Einsehen haben, wird die Kirchstraße soweit geschottert und planiert, dass sie zumindest befahrbar ist.

Glücklich zeigt sich Bürgermeister Krötz: „Ich bin wirklich froh, dass es so funktioniert hat, wir sind absolut im Zeitplan.“ Dafür sei insbesondere die Baufirma zu loben. Insgesamt sei er sehr zufrieden, wie das Projekt bisher verlaufen ist: „Wir hatten eine gute Kommunikation mit allen Anwohnern, Gewerbetreibenden und der Baufirma. Das hat vieles erleichtert“, sagt Krötz, der aber auch einräumt: „Zum Schluss hat es sich aber furchtbar zäh angefühlt.“

Erleichtert zeigt sich nun auch Matthias Kühnle, der neben der Alb-Apotheke in Schlierbach auch die Apotheken in Hochdorf und Notzingen führt – und dort auch schon leidvolle Erfahrungen mit Baustellen gemacht hat. „Für Schlierbach muss ich ein großes Lob an alle Beteiligten aussprechen, insbesondere für die offene und transparente Kommunikation von Planer- und Gemeindeseite.“