Gruibingen. Der neue A 8-Albaufstieg soll schneller gebaut werden als erwartet. Schon 2026 könnten die ersten Autos über die neue sechsspurige Strecke zwischen Gruibingen und Hohenstadt rollen. Im Herbst kommenden Jahres soll das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein, 2021 könnten die ersten Bagger rollen.
Sollte der Zeitplan eingehalten werden, fiele Gruibingens Bürgermeister Roland Schweikert ein Stein vom Herzen. Er glaubt, dass die angedachte Marschroute eingehalten werden kann. Zwar könne eine Klage der Bürgerinitiative „Drackis“, die eine andere Trassenführung haben will, das Projekt noch verzögern, doch ein Rechtsstreit könnte bereits im kommenden Jahr abgeschlossen sein, meint Schweikert.
Anschließend gehe es an die Ausführungsplanung, „und das ist ja keine einfache Sache“. Schließlich müssten auf der acht Kilometer langen Trasse zwei Tunnel und zwei Brücken errichtet werden - mit einer stolzen Breite von 38 Metern.
Ob der Kostenrahmen von 600 Millionen Euro eingehalten werden kann, stellt Schweikert in Frage: „Da habe ich meine Bedenken, zumal die Baufirmen exorbitant ausgelastet sind.“ Zum Vergleich: Der vor fünf Jahren fertiggestellte Schwäbisch Gmünder Einhorn-Tunnel, der im Remstal auf 2,2 Kilometern Länge gebaut wurde, hat statt 100 am Ende 280 Millionen Euro gekostet. Schweikert hält Kostensteigerungen allerdings für zweitrangig, denn: „Was für eine Alternative gibt‘s zum Albaufstieg?“
„Es ist sehr erfreulich, dass sich der Bund zur alleinigen Finanzierung durchgerungen hat“, meint Bad Ditzenbachs Bürgermeister Herbert Juhn. Auch Hohenstadts Schultes Günter Riebort bewertet die Nachricht erst einmal positiv. Jubeln könne er aber erst, wenn die vom Bund favorisierten Pläne geändert werden. Diese sehen bei Hohenstadt keine Autobahnauffahrt in Richtung Stuttgart und keine Ausfahrt aus Richtung Stuttgart vor, sondern nur einen „Halbanschluss“ mit Auffahrt in Richtung München und Ausfahrt aus Richtung München. Das sei nicht langfristig gedacht, kritisiert Günter Riebort. „Wer weiß, was in den nächsten Jahren kommen wird?“, fragt der Bürgermeister auch mit Blick auf den Bahnhof, der bei Merklingen entsteht und der zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Alb führen werde. Ilja Siegemund und Dirk Hülser