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Schule rüstet sich für die Digitalisierung

Unterricht Was die Ausstattung der Notzinger Grundschule angeht, ist noch viel Luft nach oben. Das soll sich jetzt zeitnah ändern. Die Schule hat dazu einen Medienentwicklungsplan erstellt. Von Katja Eisenhardt

Wir stehen noch ganz am Anfang einer medialen Unterrichtsgestaltung“, brachte es Schulleiterin Susann Knapp bei ihrem Bericht in der Gemeinderatssitzung in Notzingen auf den Punkt. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Jennifer Lempp berichtete Knapp über den aktuellen Status Quo: Es tut sich endlich was in Sachen Digitalisierung der Grundschule.

Bereits im vergangenen Jahr machten die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf die Schulen deutlich, wie dringend es ist, voranzukommen. Die Einrichtung eines passiven Netzwerks ist nahezu abgeschlossen. Ein zentrales Manko ist nach wie vor der fehlende Anschluss ans Glasfasernetz, um das gesamte Schulgebäude internetfähig zu machen. „Momentan haben wir nur im Rektorat, dem Lehrerzimmer und im Sekretariat ein funktionierendes Internet“, beklagt die Schulleiterin.

 

„Wir haben nur im Rektorat, im Lehrerzimmer und im Sekretariat Internet.
Susann Knapp
Schulleiterin über die mangelnde digitale Anbindung der Notzinger Grundschule

 

Der Anschluss ans Glasfasernetz werde derzeit vom Zweckverband Breitbandversorgung des Landkreises Esslingen vorbereitet, erklärte Kämmerer Sven Kebache, „wie lange es noch dauert, ist aktuell nicht bekannt.“

Fertig geworden ist auch der schuleigene Medienentwicklungsplan (MEP). Dazu wurde vom Kollegium ausgelotet, wie das künftige digitale Arbeiten in den Unterricht eingebettet werden soll. Jennifer Lempp unterrichtet unter anderem Deutsch in Klasse drei. In einem künftigen Zusammenspiel aus analogem und digitalem Arbeiten könnten mit den entsprechenden Geräten beispielsweise Buchpräsentationen vorbereitet, Themen recherchiert, gemeinsam Texte an der digitalen Tafel gelesen und direkt bearbeitet werden. Auch im Mathematik- oder Sachkundeunterricht soll zusätzlich digital gearbeitet werden.

„Trotz aller neuer Technik werden wir natürlich auch weiterhin großen Wert aufs analoge Lernen legen“, betonte Susann Knapp. Welche Geräte tatsächlich benötigt werden, ist nun klar definiert: Ergänzend zu den bereits vorhandenen acht Lehrerlaptops und 20 Schülertablets braucht es für die angestrebten zwei Klassensätze à 30 Tablets noch 40 weitere. Dazu kommen sechs Laptops, die als Schüler-Arbeitsplatzrechner auf alle genutzten Klassenzimmer verteilt werden sollen sowie sechs digitale Tafeln inklusive Dokumentenkameras als neue Präsentationstechnik für die Klassenzimmer. Damit insgesamt alles rund läuft im Gebäude, muss zudem ein Hauptserver für die Steuerung der IT eingerichtet werden.

Die Beschaffung der Geräte soll spätestens im kommenden Frühjahr vom Gemeinderat beauftragt werden.

 

Die Finanzierung ist in trockenen Tüchern

Die Kosten: Allein die Anschaffung der digitalen Infrastruktur und der Endgeräte kostet die Gemeinde Notzingen eine ganze Stange Geld. Summa summarum komme man dafür auf geschätzte Gesamtkosten in Höhe von 80 000 bis 100 000 Euro, rechnete Sven Kebache, Kämmerer der Gemeinde Notzingen, vor. In den Haushaltsplan für 2022 hat er das auf der Ausgabenseite bereits einkalkuliert.

Fördermittel: „Über den Digitalpakt Schule bekommen wir Fördermittel in Höhe von 30 800 Euro“, teilte der Notzinger Kämmerer mit. Förderfähig sei zudem der IT-Support für die Wartung der Geräte, der direkt mit ausgeschrieben werden soll. Im kommenden Jahr gibt es hierfür eine finanzielle Unterstützung aus dem Förderprogramm „Administration“ des DigitalPakt Schule, 4422 Euro kann die Gemeinde dafür für ihre Grundschule beim Land Baden-Württemberg abrufen.

Weitere Maßnahmen: Mit digitaler Infrastuktur und den entsprechenden Endgeräten allein sei es aber noch nicht getan, gibt die Schulleiterin der Grundschule Notzingen, Susann Knapp, zu bedenken. Was die künftige Medienbildung aller Klassenstufen an der Grundschule angehe, so spiele ebenso die Medienerziehung eine zentrale Rolle, so Knapp: „Es geht darum, die digitalen Medien als Lernmaterial zu verstehen, gleichermaßen aber auch den sicheren Umgang damit zu lernen.“ eis