Hochdorf. Ein lauer Sommerabend in Hochdorf: Auf dem Platz zwischen Schulpavillon und Eingang der Breitwiesenhalle haben es sich die Besucher auf Biertischgarnituren bequem gemacht. Eine kleine Bühne ist aufgebaut, eingerahmt von zwei großen Bildschirmen. Am Schlagzeug nimmt Christoph Raff Platz, nebenan am E-Piano Gregor Wohak, und am Mikro steht bestens gelaunt Ellen Strauß-Wallisch, Leiterin des Hochdorfer Chors „Da Capo“ bereit. „Schwarm mit Charme“ nennt sich der musikalische Abend, zu dem der Gesangverein „Frohsinn“ Hochdorf eingeladen hat. Es ist eine Premiere: „Es ist ein Singen für jedermann“, erklärt Ellen Strauß-Wallisch. Es geht darum, das Publikum beim Singen mit einzubeziehen. „‚Schwarm mit Charme‘ erinnert an einen Schwarm Bienen. Denn wie heißt es so schön: Warum summen Bienen? Weil sie den Text vergessen haben“, erklärt Strauß-Wallisch und lacht. Jeder kann mitmachen, ob Sänger oder blutiger Anfänger: „Der Spaß steht im Vordergrund. Wir singen das, was uns Spaß macht, ohne zu proben, einfach drauflos“, kündigt Strauß-Wallisch an. Die Texte dazu werden praktisch fürs Mitsingen auf den Monitoren eingeblendet.
„Auf geht‘s, kommt noch etwas näher, wir beißen nicht“, lockt sie das anfangs noch schüchterne Publikum in Richtung Bühne. Das Eis ist dann aber schnell gebrochen, sobald die ersten Töne erklingen. Das Konzept geht auf, die Stimmung ist bestens. „Die Idee ist, das in den nächsten Jahren so fortzusetzen. Als neue Variante zum traditionellen Breitwiesenfest, das auch immer am ersten Samstag im Juli vom Gesangverein veranstaltet wurde“, erklärt dessen Vorsitzende Elke Eberle. „Das spricht dann einfach mehr Generationen an. Wir wollen das Singen für noch mehr Leute zugänglich machen, auf eine lockere und ungezwungene Art, bei der man das einfach mal ausprobieren kann.“
Beim Publikum kommt das Konzept jedenfalls gut an, der Spaß beim Singen ist sichtbar da. So auch bei Siglinde Unterberger, die ansonsten in keinem Chor singt: „Das ist eine lockere Runde und macht Spaß“, findet die Hochdorferin. Ein paar Tische weiter bestätigt das auch Carolin Emmerich, die nach dem Auftritt der Kinderchöre, bei denen auch der Sohnemann mitsingt, einfach dageblieben ist: „Hier kommen Jung und Alt zusammen, das ist super. Ich singe gern, um in einem Chor mitzusingen, fehlt mir aber die Zeit. Da ist das heute eine schöne Gelegenheit.“ Katja Eisenhardt