Die Landschaft von oben zu sehen, das kennt man so nur von Bildern, es ist richtig schön“, schwärmt der 13-jährige Jonathan, als er aus dem Segelflugzeug aussteigt. Die Begeisterung steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Das Motto „Unsere Heimat von oben“ hat die gesamte Klassenstufe 7 der Realschule Weilheim die ganze Woche begleitet.
Im Rahmen der Themenwoche dürfen die Jugendlichen das Fluggelände der Fliegergruppe Dettingen besuchen und als Highlight sogar selbst eine Runde im Segelflieger mitfliegen.
Die Kinder tummeln sich gespannt am Rand des Fluggeländes. Sie haben Glück, das Wetter ist perfekt zum Fliegen. Im Segelflugzeug mitfliegen kann natürlich immer nur einer, aber jeder Start und jede Landung wird mit Adleraugen beobachtet und auf Video festgehalten. Noch während des Aussteigens werden die Mitschülerinnen und Mitschüler abgefangen und mit Fragen gelöchert. „Am Anfang ist es wie Achterbahn fahren“, berichtet ein Schüler seinem Kumpel, „man wird in den Sitz gedrückt und spürt so richtig das Kribbeln im Bauch. Oben ist es dann richtig entspannt und man kann die Aussicht genießen“, erklärt er, während die Augen seines Freundes, der noch nicht an der Reihe war, immer größer werden.
Angst oder Nervosität verspüren sie nicht, berichten die Siebtklässler recht einstimmig. Schließlich haben sie ja bei der Themenwoche bereits gelernt, wie Segelflug funktioniert und auch ihre eigenen kleinen Modellflieger gebaut. „Alles hat Spaß gemacht diese Woche, aber heute ist der beste Tag“, erzählen die Kinder strahlend. Während der Themenwoche haben sie außerdem einen Wandertag auf die Teck gemacht und durften die Firma Schempp-Hirth Flugzeugbau besichtigen. „Es ist beruhigend, zu wissen, was da passiert. Das gibt Sicherheit“, erklärt Nika. Die Vorfreude und Aufregung beseitigen jeden Anflug von Nervosität, und ansonsten sind noch die Mitschülerinnen und Mitschüler da, die bereits geflogen sind und ihren Freunden die Angst nehmen können.
Wie mit einer VR-Brille
„Der Start ist das Beste, weil man da richtig schnell ist“, berichtet Leopold unter Zustimmung seiner Klassenkameraden. Oben angekommen, drehen die Kinder ihre Runden vorbei an der Teck und bewundern ihre Heimat aus einem neuen, unbekannten Winkel. Für Fragen ist ihr Pilot natürlich jederzeit ansprechbar und sorgt dafür, dass sich die Luftfahrteinsteiger sicher fühlen. Nach einigen Minuten steuern sie dann auch wieder die Landebahn an. „Das fühlt sich richtig sicher an. Man denkt irgendwie gar nicht, dass man fliegt, das fühlt sich eher an, als hätte man eine VR-Brille auf. Es war unbeschreiblich toll“, schwärmt Jonathan.
Den außergewöhnlichen Ausflug verdanken die Schülerinnen und Schüler dem Umstand, dass eine ihrer Lehrkräfte Mitglied in der Fliegergruppe Dettingen ist und den Tag koordiniert hat. Zahlreiche Vereinsmitglieder meldeten sich, um den jungen Schülerinnen und Schülern dieses Erlebnis zu ermöglichen und für einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu sorgen. Sie freuen sich über die Möglichkeit, Kinder für das Segelfliegen begeistern zu können und ihr Interesse zu wecken – und das mit vollem Erfolg. Die Siebtklässler fragen natürlich sofort, ob sie nicht doch noch ein zweites Mal fliegen dürfen.

