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Sehnsucht nach der Ferne

Urlaubshunger Seit ein paar Wochen ist in Reisebüros so einiges los: Rund um die Teck haben alle genug vom Corona-Alltag und wollen wieder etwas erleben. Doch worauf sollte man bei der Urlaubsbuchung achten? Von Silja Kopp

Raus aus dem Alltag und möglichst weit weg, irgendwo ans Meer: Selten haben sich so viele Menschen danach gesehnt, wie nach den vergangenen zwei Corona-Jahren. Wer zurzeit nach dem nächsten Urlaub Ausschau hält, ist damit nicht allein. „Wir haben ziemlich viel zu tun. In den letzten drei bis vier Wochen ist die Nachfrage an Urlaubsbuchungen stark angestiegen“, erzählt Alexandra Heilmann vom Tui-Reisezentrum Weilheim. Beliebte Ziele seien Spanien und Griechenland, aber auch an Fernreisen traue sich der ein oder andere wieder heran.

Dabei ist Verreisen aktuell gar nicht so billig. Im Vergleich zu den Zeiten vor der Pandemie sind die Preise angestiegen. „Das liegt natürlich auch an der Inflation“, sagt Alexandra Heilmann. Sie kann sich den Ansturm auf Urlaubsbuchungen trotzdem leicht erklären: „Die Menschen haben nach zwei Jahren keine Lust mehr, zu Hause zu bleiben. Sie wollen wieder etwas erleben und planen können.“

Reisen ist teurer geworden 

Hohe Preise für Pauschalreisen entstehen auch durch teure Flüge. „Zurzeit gibt es viele Urlaubsanfragen, aber die Flüge sind auch sehr teuer“, sagt Aysen Yagci vom Reisebüro Elif Tours. Der ein oder andere Kunde hätte sich deshalb noch einmal gut überlegt, zu verreisen. Dass die Preise so ansteigen, liege vor allem an der hohen Nachfrage, glaubt Aysen Yagci und fügt hinzu: „Für die Faschingsferien sind die Flüge fast ausgebucht.“ Vor allem Spanien und die Türkei seien bei ihren Kunden beliebte Ziele. 

Auch Enrico Lehmann hat in den letzten Wochen in seinem Kirchheimer Büro Reisewelt einen großen Ansturm erlebt, den er nur knapp bewältigen kann. „Die Leute sitzen quasi auf gepackten Koffern“, meint er und fügt hinzu: „Eigentlich wollte ich auch für mich selbst einen Urlaub buchen, jetzt sind aber erst mal meine Kunden dran.“ Da die letzten zwei Jahre mit der Pandemie nicht leicht waren, freut er sich über den großen Andrang und den damit verbundenen Stress.

„Ich glaube, wir werden einen relativ normalen Sommer haben“, sagt Enrico Lehmann. Viele seiner Kundinnen und Kunden seien zuversichtlich und buchten zum Teil auch ohne Corona-Reiseschutz den nächsten Urlaub. Innerhalb Europas würden für Touristen zudem viele Corona-Auflagen wegfallen. Fernreisen zu buchen sei allerdings noch ein wenig komplizierter. Für manche Länder wie Mauritius müssten auch Geimpfte vor der Einreise und während des Aufenthalts einen negativen Covid-Test vorzeigen können. „Darauf hat natürlich keiner Lust“, meint Enrico Lehmann.

Tipps für die Planung des nächsten Urlaubs:

Familien, die zu einem fixen Termin verreisen wollen, empfiehlt Reiseberater Enrico Lehmann, sich rechtzeitig zu kümmern und möglichst früh zu buchen. Wenn es um eine spontane Reise geht, erwischt man meist vier bis sechs Wochen vorher den besten Preis.

Eine Corona- Reiseschutz-versicherung ist in Zeiten der weltumspannenden Pandemie nie eine schlechte Idee. Vor allem bei teureren Fernreisen sollte man unbedingt eine Rücktrittsversicherung abschließen, falls doch einmal etwas schiefläuft.

Einen anderen Flughafen zu nehmen als den nächstgelegenen, kann für echte Schnäppchen sorgen. „Natürlich muss sich eine kompliziertere Anreise lohnen“, sagt Enrico Lehmann. Zum Teil können Familien dabei oft mehrere Hundert Euro sparen.

Wer Geld sparen will, sollte im nächsten Urlaub erst mal auf einen Mietwagen verzichten. Während der Pandemie haben viele Vermieter ihre Mietwagen-Flotten verkleinert. Jetzt sind die Angebote knapp und zum Teil doppelt so teuer.

 

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