Wenn es bei Cornelia Rudolf ums Essen geht, scheint ihre Auswahl dessen, was auf den Tisch kommt, unerschöpflich. Die Weilheimerin nennt unzählige Kochbücher ihr Eigen. Die Ernährung ihrer Lieben liegt ihr ganz besonders am Herzen. Im Gespräch mit ihr merkt man schnell, dass sie eine Verfechterin der gesunden Ernährung ist, die sie der Jahreszeit gemäß auftischt. Deshalb kommt im Winter auch öfter mal Sellerie bei den Rudolfs auf den Tisch. „Der Sellerie wächst bei uns, man kann ihn gut lagern, und er hat keine langen Transportwege“, sagt sie.
Über das Rezept Sellerie-Cordon-Bleu erzählt die Landfrau, dass sie „als Kind Sellerie überhaupt nicht mochte“. Warum das so war, daran kann sie sich so richtig gar nicht mehr erinnern. „Vielleicht war es der herbe Geschmack?“, überlegt sie. Heute jedoch sieht sie das anders. Da spielt neben dem saisonalen ebenfalls der gesundheitliche Aspekt der Knolle eine Rolle. Auch dafür findet sich in ihrem reichhaltig bestückten Bücherschrank nicht nur ein Buch.
Für das Sellerie-Cordon-Bleu nimmt Cornelia Rudolf schöne Scheiben aus der Mitte der Knolle. „Das Schneiden gelingt am besten mit einem elektrischen Allesschneider“, erklärt sie. Das Weckmehl macht die Landfrau aus alten Brötchen oder Weißbrot. Butterschmalz oder Rapsöl als Bratfett nimmt sie, weil es sich hoch erhitzen lässt. Was von der Sellerieknolle übrig bleibt, packt Cornelia Rudolf in eine Gefriertüte, in dem sich ein Küchenpapier befindet. Oder sie verwendet die Reste und bereitet Salat oder eine Suppe zu. Ohnehin ist es besser, angeschnittenen Sellerie schnell zu verbrauchen. So bleiben Aroma und Inhaltsstoffe erhalten. Gegen das Anlaufen der rohen Selleriescheiben, -raspel oder -würfel hilft es, sie in Zitronenwasser zu legen.
Zum Sellerie-Cordon-Bleu serviert die Weilheimerin Salzkartoffeln und eine helle Kräutersoße. Für Letztere macht sie eine Béchamelsoße und gibt Kräuter je nach Geschmack und Jahreszeit dazu. Oder sie bringt als Beilage Feldsalat auf den Tisch.
Überhaupt: Wenn es ums Kochen und die Ernährung geht, lässt Cornelia Rudolf ihrer Kreativität bei dem, was auf den Tisch kommt, freien Lauf. Die Weilheimerin recherchiert und probiert Neues aus. „Ich bin fasziniert, was man mit Ernährung erreichen kann“, sagt sie und fügt hinzu: „Es ist mir wichtig, das auch weiterzugeben.“
Die Köchin ist immer zur Stelle
Bei den Landfrauen engagiert sich Cornelia Rudolf seit 13 Jahren. Ihre Verbindung zu Gemüse und Obst hat ihre Wurzeln in der Kindheit, „während der ich in der Landwirtschaft mitgeholfen habe. Ich war beim Kartoffelernten genauso dabei wie beim Äpfelpflücken. Bei den Landfrauen bin ich ein ganz normales Mitglied“, erzählt sie. Dort hilft sie beim Backen für Veranstaltung und ist zur Stelle, wo Landfrauen gefragt sind. Zum Beispiel wenn es ums Basteln geht.
Für die Landfrauen in Weilheim gibt sie ihr Wissen und ihre Kreativität bei Bastelabenden weiter. Und auch bei diesem Hobby liegt ihr Nachhaltigkeit und Individualität am Herzen: Sie verwendet dafür unter anderem alte Tapetenreste oder Fotografien.